Bei ca. 40.000 Männern wird in Deutschland jedes Jahr Prostatakrebs diagnostiziert, und das meist in fortgeschrittenem Stadium. Denn obwohl Prostatakrebs in fast 100% der Fälle heilbar ist, wenn er frühzeitig erkannt wird, und die gesetzlichen Krankenkassen ab dem 45. Lebensjahr die Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen übernehmen, gehen die wenigsten Männer zur Vorsorgeuntersuchung. Grundsätzlich gilt: Je älter ein Mann ist, desto höher ist das Risiko an einem Prostatakarzinom zu erkranken - über 70% der aller Fälle von Prostatakrebs werden bei Männern über 65 Jahren diagnostiziert. Aber auch familiäre Veranlagung und schlechte Lebensgewohnheiten wie Rauchen, ungesunde Ernährung oder Doping erhöhen das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken.
Zur Behandlung von Prostatakrebs werden verschiedene Ansätze herangezogen: In früheren Stadien wird das Prostatakarzinom bevorzugt durch Operation zu Entfernung der Prostata oder Strahlentherapie bekämpft, ist der krebs weiter fortgeschritten, sind Hormon- und/oder Chemotherapie die Mittel der Wahl.
Bei der Hormontherapie wird der Testosteronspiegel im Körper reduziert, da dieses Hormon die Prostata und deren Tumoren versorgt; es „füttert” den Krebs geradezu. Leider ist die Hormontherapie aber auch mit Impotenz, Libidoverlust und Verringerung der Knochendichte verbunden. Bei der Chemotherapie werden die Krebszellen durch die eingesetzten Medi-kamente in ihrem Wachstum blockiert. Dadurch kommt es zur Verlangsamung und/oder dem Einhalt des Tumorwachstums und zur effektiven Symptomlinderung durch Verringerung der Tumorbedingten Schmerzen. Sie wird aufgrund der hohen Nebenwirkungen jedoch meist erst nach erfolgloser Hormontherapie durchgeführt.
Neue Studien haben nun gezeigt, dass der aus den Nadeln der europäischen Eibe gewonnene Wirkstoff Docetaxel im Vergleich zur derzeitigen Standardtherapie die Überlebensrate von Männern mit fortgeschrittenem Prostatakrebs signifikant verbessern kann. Insgesamt kann die moderne Therapie beim Durchschnitt der Patienten einen Überlebensvorteil von 3 Monaten erreichen und die Lebensqualität durch den Rückgang der Schmerzen verbessern.
Neue Forschungsergebnisse geben Anlass zur Annahme, dass Männer, die ihr Leben lang Sport betreiben, ihr Risiko an Prostatakrebs zu erkranken um 10 bis 30% senken können. Nähere Studien hierzu werden derzeit durchgeführt.
Auch gegen weithin gefürchtete Nebenwirkungen des Krebses und einiger Therapieformen, wie Inkontinenz und Impotenz gibt es mittlerweile probate Mittel: Es gibt nicht nur Medikamente, die unterstützend auf die Normalisierung dieser Körperfunktionen einwirken, sondern jeder Mann kann auch selbst aktiv den Genesungsprozess durch Sport und Bewegung unterstützen! Denn auch für Prostatakrebspatienten gibt es Reha-Angebote, in denen therapeutischer Sport, wie etwa Beckenbodengymnastik vermittelt wird. Auch wer selbstständig Sport treiben will nach seiner Krebsbehandlung sollte dies ruhig tun - vorausgesetzt er überanstrengt sich nicht dabei, denn Überanstrengung schwächt die Immunabwehr. Körperliche Bewegung innerhalb der eigenen Leistungsgrenzen ist jedoch nicht nur förderlich für das Immunsystem, sie ist generell hilfreich für den Genesungsprozess und steigert das körperliche Wohlbefinden.