Schmerzhafte Regelblutungen machen rund 40 % junger Frauen das Leben unnötig schwer, und fast 20 % davon berichten von einer mittelschweren bis schweren Form, die selbst Alltagsaktivitäten unmöglich macht. Als Ursachen der Regelschmerzen werden neben psychologischen und äußeren Einflüssen vor allem hormonelle Faktoren verantwortlich gemacht. Messbar für die Entstehung dysmenorrhoeischer Beschwerden sind ein erhöhtes krampfförderndes Prostaglandin F und ein erniedrigtes relaxierendes Prostazyklin im Menstrualblut – bei gleichzeitig höherem Östradiol- und erniedrigtem Progesteronspiegel.
Eine Erkenntnis, die mit den aktuell vorgestellten Ergebnissen der KUSS-Studie einen wirkungsvollen Therapieansatz liefert.
Krampflösende Schmerzmittel können helfen, doch viele Frauen machen mit damit eher enttäuschende Erfahrungen, da unter anderem die erforderliche rechtzeitige Einnahme nicht immer möglich ist. Eine echte Alternative sind “einphasige Mikropillen” (niedrig dosierte monophasische orale Kontrazeptiva), die das hormonelle Gleichgewicht wieder herstellen können. Zu den Vorteilen, die hier die Pille bieten kann, zählen u.a. regelmäßige und praktisch beschwerdefreie Zyklen sowie schwächere Blutungen. Zusätzlich sind moderne Mikropillen mit einem antiandrogen wirkenden Progesteron (z.B. CMA) wirksam bei Hautproblemen, unter denen längst nicht mehr nur Teenager leiden.
Die an über 16.000 Anwenderinnen durchgeführte KUSS-Studie (Kontrazeptiva-Umstellungsstudie) zeigt u.a. auf, dass beispielsweise die Mikropille Belara besonders gut gegen Dysmenorrhoe wirksam ist: Sogar Frauen, die trotz der Einnahme von anderen Pillen immer noch häufig unter Regelschmerzen litten, profitierten in 95 % der Fälle von einer Umstellung auf Belara.
Die klinische Überlegenheit von Belara führt Professor Zahradnik, Leiter der Gynäkologischen Endokrinologie an der Universitäts-Frauenklinik Freiburg, auf die Verwandtschaft von CMA zum natürlichen Progesteron zurück: “Progesteron, in diesem Fall CMA, verfügt sicherlich im Bereich der Gebärmutterschleimhaut über differenziertere Effekte als Nortestosteron-Derivate. Es scheint die hormonellen Ungleichgewichte, eine Ursache der Regelschmerzen, sehr effektiv zu neutralisieren”. Überzeugend ist auch der Effekt von Belara auf die Zyklusstabilität: Selbst Frauen, die unter anderen Pillen Zyklusunregelmäßigkeiten hatten, geben zu 93 % nach 4 Zyklen Belara-Einnahme einen regelmäßigen Zyklus an.
H.-P. Zahradnik, Regelschmerzen und Ovulationshemmer – Untersuchungen zum Wirkmechanismus, gyn (8), 2003.
H.-P. Zahradnik, Arch Gynecol (1984) 236: 99-108 Contribution to the Pathogenesis of Dysmenorrhea