In Madrid wurde AnfangFebruar 2005_IBS Woman_, eine europäische Aufklärungskampagne zum Reizdarmsyndrom gestartet und im Rahmen der Gründungsveranstaltung wurden die Ergebnisse einer neuen europäischen Studie (European Impact Report on Irritable Bowel Syndrome) zum Reizdarmsyndrom vorgestellt.
In Deutschland sind ungefähr zehn bis 15 Prozent der Bevölkerung vom Reizdarmsyndrom betroffen. Mehrere Studienhaben die gesundheitsökonomischen Folgen der Erkrankung untersucht und die Ergebnisse zeigen, dass Reizdarmpatienten häufig bei der Arbeit oder an ihren Ausbildungsstätten fehlen und in ihrem gesamten sozialen Leben eingeschränkt sind. Sie gehen häufiger zum Arzt als nicht betroffene Kollegen, was eine enorme finanzielle Belastung für das Gesundheitssystem und die Arbeitgeber bedeutet. Schätzungen zufolge verursacht die Erkrankung in den acht wichtigsten Industrienationen jährlich direkte und indirekte Kosten in Höhe von rund USD 41 Milliarden.Eine weitere Studie aus Großbritannien zeigte zudem, dass rund 50 Prozent der Patienten, die während der letzten fünf Jahre an eine Fachklinik für Magen-Darm-Leiden überwiesen wurden, am Reizdarmsyndrom litten. Ziel der Initiative ist es, die Öffentlichkeit besser über die Symptome, die Verbreitung und die Folgen dieser belastenden, wenn auch allgemein unterschätzten, Krankheit zu informieren. IBS Woman wendet sich hauptsächlich an Frauen, denn diese sind statistisch gesehen häufiger vom Reizdarmsyndrom betroffen als Männer. Gleichzeitig richtet sich IBS Woman aber auch an Ärzte, andere Medizinexperten und Angehörige der Patienten.
Bisher galten Stress und falsche Essgewohnheiten als Ursachen für dieses Leiden. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass diese Faktoren vermutlich keinen Einfluss haben. Vielmehr stellt man fest, dass das Reizdarmsyndrom mit Verstopfung vor allem auf eine Störung der Motilität des unteren Darmtraktes zurückzuführen ist. Eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Motilität und des Schmerzempfindens im Magen-Darm-Trakt spielt der Botenstoff Serotonin (5HT). Forscher haben herausgefunden, dass ein gestörter Serotoninspiegel im Verdauungstrakt zu erhöhtem Schmerzempfinden und zu Fehlfunktionen der Darmmuskulatur führen kann, wodurch typische Reizdarmbeschwerden ausgelöstwerden. Das Reizdarmsyndrom ist eine äußerst ernstzunehmende Erkrankung, undbringt zahlreiche und oft sehr belastende Symptome mit sich: z.B. Unterleibsschmerzen, Blähungen, Darmfehlfunktionen wie Verstopfung oder Durchfall oder beides im Wechsel und wird immer noch in medizinischer sowie gesundheitsökonomischer Hinsicht als Krankheit unterschätzt. Es betrifft die Millionen von Menschen, die meist im Stillen leiden”, so Petra Ilgenstein von der Deutschen Reizdarmselbsthilfe e.V. “Oft sind gerade Frauen in ihrem sozialen und beruflichen Leben erheblich eingeschränkt. Sie verpassen wichtige Familienfeste, sagen Treffen mit Freunden ab oder haben aufgrund ihres Leidens Schwierigkeiten in ihrer Partnerschaft. Viele Betroffene sind sich nicht bewusst, dass sie an einer Krankheit leiden, die sich behandeln lässt. Sie ziehen sich deshalb zurück und verheimlichen ihre Beschwerden. Die Möglichkeit, durch Informationskampagnen wie_IBS__Woman_ mehr über die Krankheit und ihre Behandlungsmöglichkeiten zu erfahren, ist deshalb ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität von Reizdarmpatienten”, erläutert Ilgenstein die Probleme der Reizdarmpatienten.
_ IBS Woman _will das öffentliche Bewusstsein für diese Krankheit schärfen und die Betroffenen dazu ermutigen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Infos gibt es unter: www.IBSWoman.com