Der Pharmakonzern Bayer begruendete die freiwillige Ruecknahme des Medikaments mit der Gefahr von Nebenwirkungen, die in der Kombinationstherapie von Lipobay (Wirkstoff Cerivastatin) mit einem anderen lipidsenkendem Wirkstoff (Gemfibrozil) auftraten. Die Gefahr sind sogenannte Rhabdomyolysen (Untergang von Skelettmuskulatur), die bei Nichtabsetzen des Medikaments zu toedlichem Nierenversagen fuehren koennen. Die Ursache liegt darin, dass Cerivastatin und Gemfibrozil in der Leber ueber das gleiche Enzym abgebaut werden, was zu einer unerwuenschten Wirkstoffanhaeufung im Koerper mit der Gefahr von verstaerkten Nebenwirkungen fuehren kann.
Mit der Einfuehrung der Statine steht den Aerzten bereits seit 1987 eine sehr wirksame Substanzklasse zur Verfuegung. Deren Sicherheit und vor allem herz- und organschuetzende Effekte sind in vielen großen Studien eindeutig belegt. Die meisten Erfahrungswerte aus klinischen Studien an über 25.000 Patienten liegen für Pravastatin vor. Insbesondere für Hausaerzte ist dies ein entscheidender Aspekt: Bei Umstellungen von Cerivastatin auf andere Statine ist jetzt die Arzneimittelsicherheit ausschlaggebend, so der Internist Dr. Kurt Henze aus München. In Deutschland ist Pravastatin unter dem Warenzeichen Pravasin protect erhaeltlich.