Schutzimpfungen bei Kindern ? FAQ/02
- Ich habe gelesen, dass das Baby mit der Muttermilch auch Abwehrstoffe bekommt. Reicht das nicht als Schutz gegen Kinderkrankheiten aus?
Nein. Die Muttermilch enthält zwar Abwehrzellen und Immunglobuline (Abwehr-Eiweißstoffe), die zum Aufbau des Immunsystems beim Neugeborenen notwendig sind, aber sie verleiht im allgemeinen keinen ausreichenden Schutz gegen die Kinderkrankheiten. Auch der vorgeburtliche Schutz, den das Baby über das Nabelschnurblut von der Mutter erhält, lässt nach der Geburt nach. Das Neugeborene muss daher so schnell wie möglich seine eigene Abwehr aufbauen.
- Ist es wirklich notwendig, bereits Säuglinge zu impfen?
Je früher eine Impfung erfolgt, desto früher ist das Kind auch gegen die gefährlichen Krankheiten geschützt. Zudem benötigt der Aufbau eines Immunschutzes gegen eine Krankheit Zeit. Meist sind mehrere Impfungen notwendig. Eine Verzögerung der Impfungen würde bedeuten, das Kind einem unnötigen Risiko auszusetzen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut in Berlin empfiehlt die Impfungen allgemein zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Bereits nach der Geburt können Impfungen gegen Hepatitis B (mit Einzelimpfstoffen), ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung und Haemophilus influenzae Typ b gegeben werden. Die erste Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impfung erfolgt im zwölften Lebensmonat.
- Ein Impfstoff gegen sechs verschiedene Krankheiten - überlastet das nicht das Immunsystem des Babys?
Nein, denn die Antigene in dem Sechsfach-Impfstoff Hexavac sind viel schwächer als die Erreger der echten Krankheiten und können dem Kind daher nicht schaden. Ohnehin kommt das Baby kurz nach der Geburt mit vielen unterschiedlichen Keimen in Berührung, mit denen sich sein Abwehrsystem auseinander setzen muss. Im Vergleich dazu ist die Belastung durch eine Impfung gegen sechs Krankheiten mit einer Spritze sehr gering.
- Stimmt es, dass viele Impfungen bei Kindern zu Allergien führen können?
Es gibt keine Hinweise, dass Impfungen die Bereitschaft für eine Allergie erhöhen. Im Gegenteil: In der Ex-DDR, wo alle Kinder auf Grund der Impfpflicht geimpft wurden, gab es vor der Wiedervereinigung wesentlich weniger Allergien als im Westen. Jetzt, wo die Impfbereitschaft im Osten nachlässt, steigt die Anzahl der allergischen Krankheiten.
- Wo kann man sich zum Thema Kinderschutzimpfen umfassend informieren?
Beim Service Impfen Aktuell(SID) werden von einer kompetenten Ärztin alle Fragen zu diesem Thema umfassend beantwortet.