Beteiligt sind Ärzte, Psychiater und Medienexperten ebenso wie die Kirchen und staatliche Stellen.
Durch eine Vielzahl von Aktionen strebt das “Nürnberger Bündnis gegen Depression” in den kommenden zwei Jahren eine Verbesserung der Versorgung depressiv erkrankter Menschen an, um auf diese Weise auch die Zahl der Suizide zu verringern. Durch gezielte Aufklärungskampagnen bei Ärzten und in der Öffentlichkeit soll vor allem die Wahrnehmung für erste Anzeichen einer Depression geschärft werden, sagte gestern der Sprecher des Kompetenznetzes Depressionen, der Münchner Psychiater Professor Ulrich Hegerl, vor der Presse in Nürnberg. Die Depression sei eine lebensbedrohliche Erkrankung, an der bundesweit mehr als vier Millionen Menschen leiden. Schätzungsweise 6000 Depressive nehmen sich jährlich das Leben.
Tatsächlich haben viele Menschen vor einem Suizid Kontakt zu einer Einrichtung im Gesundheitswesen gehabt, ohne dass dort die Warnzeichen erkannt wurden, berichtete der Psychiater Dr. Günter Niklewski vom Klinikum Nürnberg Nord. Auch würden viele Depressionen von Ärzten zu spät erkannt und dann nicht oder falsch behandelt. Dies müsse sich ändern.
Geplant sind unter anderem Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte, Lehrer, Berater, Pfarrer oder Pflegekräfte. Begleitet wird das Aktionsprogramm von einer Aufklärungskampagne. Die zentralen Aussagen: “Depression kann jeden treffen” und “Depression ist behandelbar”.
Hilfe und einen Selbsttest finden depressive Menschen unter: Stiftung Deutsche Depressionshilfe