Stichen von Bienen oder Wespen geht jeder lieber aus dem Wege. Für Menschen, die auf das Gift dieser Insekten allergisch reagieren, ist es lebenswichtig zu wissen, wie man sich vor Bienen und Wespen schützt und wie die Allergie behandelt werden kann. Zu diesem Thema fand vom 21. bis 22. Juni 2002 ein Symposium in Weimar statt.
Insektengift-Allergiker reagieren auf den Stich einer Biene oder Wespe mit Symptomen wie Nesselsucht, Atemnot, Übelkeit und Kreislaufproblemen. Wenn nach dem Stich einer Biene oder Wespe solche Symptome auftreten, muss sofort ein Notarzt gerufen oder aufgesucht werden, denn in schweren Fällen kann es durch einen allergischen Schock zum Tod der Patienten kommen. Menschen, die schon einmal auf den Stich einer Biene oder Wespe mit ungewöhnlichen oder heftigen Symptomen reagiert haben, sollten sich von einem allergologisch ausgebildeten Arzt untersuchen lassen. Der Allergologe kann durch die Analyse der Krankengeschichte, Hauttests und Blutuntersuchungen feststellen, ob eine Insektengift-Allergie vorliegt.
Insektengift-Allergiker erhalten Notfallmedikamente, die sie stets bei sich tragen sollten. Diese sind jedoch nicht ausreichend. Die Allergologen empfehlen deshalb dringend eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) mit molekular standardisiertem Insektengift. Bei dieser Therapie wird das Immunsystem der Patienten durch regelmäßige Injektionen geringer Mengen der allergenen Insektengifte umgestimmt. Die Experten auf dem Symposium in Weimar waren sich einig
Dr. Franziska Ruëff von der Ludwig-Maximilians-Universität in München berichtete allerdings von einigen Insektengift-Allergikern, die trotz der üblichen Immuntherapie noch allergisch auf Insektenstiche reagierten. Die Allergieärztin konnte diesen Patienten helfen, indem sie die spezifische Immuntherapie mit einer höheren Dosierung des Allergen-Präparates fortsetzte.
In Gegenwart von Bienen und Wespen Ruhe bewahren
Wie schützt man sich nun aber vor Stichen der gelb-schwarzen Plagegeister? “Vorsicht geboten ist vor allem an Futterplätzen und in der Nähe der Nester. Die Tiere fühlen sich dort durch hastige Bewegungen, dunkle Farben, Erschütterungen des Nestes und andere Reize leicht bedroht,” informierte Volker Mauss, Insektenforscher aus Michelfeld, die Allergologen auf dem Symposium in Weimar. “In Gegenwart von angriffsmotivierten Bienen oder Wespen sollte man sich nur langsam bewegen. Wegrennen ist für die Tiere ein Angriffssignal. Bienen können einen fliehenden Störenfried bis zu 25 Meter weit verfolgen.”
Im Gegensatz zu Bienen können Wespen mehrfach stechen. “Ein Wespenstich zieht häufig noch weitere nach sich, denn Wespen verspritzen mit ihrem Gift Pheromone”, so Mauss, “Diese Botenstoffe, mit denen die Insekten sich verständigen, animieren die Tiere zu immer weiteren Stichen.”