Im Brennpunkt stehen dabei körpereigene Vorläuferzellen aus dem Knochenmark, die wenige Tage nach der notfallmäßigen Einpflanzung eines Stents in die Herzkranzarterie eingespritzt werden, um nach direktem Kontakt mit den zerstörten Herzmuskelzellen neues und funktionstüchtiges Herzmuskelgewebe zu bilden. Ziel dieses revulotionären Behandlungskonzeptes ist die Wiederherstellung einer normalen Pumpfunktion des nach einem Herzinfarkt geschwächten Herzmuskels. Ein anderes völlig neues Behandlungskonzept nimmt die letzte große Herausforderung der Herzkathetertherapie von arteriellen Durchblutungsstörungen ins Visier: die Wiedereröffnung mechanisch nicht mehr rekanalisierbarer Arterienverschlüsse. Für diese sogenannten chronischen Arterienverschlüsse könnte in naher Zukunft ebenfalls ein primär biologisches Behandlungsverfahren zum Einsatz kommen, nämlich die enzymatische Auflösung des verhärteten Gewebes im Arterienverschluss. Für die Rekonstruktion der behandelten Herzkranzarterien werden derzeit metallische Stents, z.T. mit medikamentöser Beschichtung eingesetzt, die nach der Behandlung für immer im Körper verbleiben. Völlig neuartig ist der Einsatz metallischer Stents, die nach abgeschlossener Verheilung der Arterie von der Gefäßwand “verdaut werden”. Auf diese Weise können durch Herzkathetertechnik Arterien rekonstruiert werden, ohne das
längerfristig fremdes Material im Körper verbleibt.
Dies sind nur einige Highlights des GCI, der fachübergreifenden internationalen Kardiologentagung in Frankfurt am 26. und 27. November 2004, bei der die neuesten Entwicklungen der interventionellen Kardiologie und Angiologie von weltweit führenden Experten diskutiert werden. Es geht also nicht nur um die Katheterbehandlung des Herzens, sondern auch um die Therapie von Verengungen der Arterien, die Gehirn, Nieren und Beine versorgen, außerdem um die kathetergesteuerte Einpflanzung von Prothesen in die Körperhauptschlagader zur Behandlung von Aussackungen. Auf der internationalen Kardiologentagungkönnen die Teilnehmer komplizierte Eingriffe an Herz und Gefäßen mit Hilfe einer Live-Fersehübertragung aus den Operationssälen direkt verfolgen.