Hier beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen zur Therapie
Warum spricht man im Zusammenhang mit der subkutanen Therapie von einer verbesserten Lebensqualität für die Betroffenen?
- Patienten mit einem primären Immundefekt mussten bisher in Abständen von zwei bis vier Wochen einen Arzt bzw. eine Klinik aufsuchen, um sich Immunglobuline intravenös verabreichen zu lassen. Die subkutane Therapieform bedeutet eine wesentliche Erleichterung für sie und schenkt ihnen ein wertvolles Stück persönliche Freiheit. Klinikbesuche sind nicht mehr so häufig nötig und die Betroffenen damit sehr viel unabhängiger. Sie können in Urlaub fahren und ihr Präparat einfach mitnehmen. Fehlzeiten in Schule und Beruf werden weniger, da die Behandlung nun sehr viel flexibler ist. Auch Auslandsaufenthalte sind kein Problem mehr.
Was ist der Vorteil der subkutanen Therapieform im Vergleich zur intravenösen?
- Die Patienten sind sehr viel unabhängiger und flexibler als zuvor, da sie den Zeitpunkt der Behandlung selbst wählen und die Therapie ohne fremde Hilfe durchführen können.
- Bei der Heimselbsttherapie wird das Standardimmunglobulin in wesentlich kürzeren Anständen verabreicht. Dadurch kommt es insgesamt zu einem viel gleichmäßigeren und natürlicheren Plasmaspiegel: Infektionen wird wirksamer vorgebeugt.
Warum wurde diese Therapieform dann nicht schon viel früher in Deutschland eingeführt?
- Um eine klinische Studie durchführen zu können, müssen strenge Auflagen der deutschen Aufsichtsbehörde erfüllt werden. Vor einer übereilten Vorgehensweise hätte niemand profitiert.
- Verbesserte Diagnosemöglichkeiten schufen zudem ein größeres Patientenfeld, und damit auch eine größere Nachfrage.
Seit wann gibt es diese Therapieform in Deutschland?
- Sie ist seit Anfang des Jahres in Deutschland verfügbar. Aventis Behring hat als erstes Unternehmen die subkutane Therapie in Deutschland möglich gemacht.
Können auch Kinder mit einem Immundefekt subkutan behandelt werden?
Ja, es gibt auch ein Präparat, das für Kinder und Erwachsene gleichermaßen zugelassen ist.
Für welche Patienten ist diese Therapieform geeignet?
- Die subkutane Therapie bietet positive Anreize für eine Vielzahl von Patienten, die letztendliche Entscheidung liegt in der Hand des behandelnden Arztes.
Wie werden die Patienten mit der subkutanen Therapie vertraut gemacht?
- Sie erhalten ein gezieltes Training. Die Anleitung erfolgt durch den Arzt oder medizinisches Personal. Zur Unterstützung gibt es auch passendes Filmmaterial und entsprechende Broschüren. Erst, wenn der Patient unter Aufsicht in der Lage ist, die Therapie ohne Hilfe richtig und sachgemäß anzuwenden, wird er in die Heimselbsttherapie entlassen.
Fragen zu den Therapiekosten/Kosteneinsparungen
Werden die Kosten für das Präparat von den Krankenkassen erstattet?
- Ist die Indikation für eine Therapie mit Immunglobulinen gegeben, werden die Behandlungskosten von den Krankenkassen erstattet.
Braucht man im Vergleich zur Infusion eine größere Menge Standardimmunglobulin für die subkutane Anwendung?
- Nein, die monatliche Gesamtmenge ist gleich groß. Die subkutan applizierte Menge wird auf vier wöchentliche Dosen aufgeteilt.
Die behandelnden Ärzte sehen ihre Patienten nun deutlich seltener. Welche Auswirkungen hat das auf das Arzt-Patienten-Verhältnis?
- Viele Patienten schätzen die neue Eigenverantwortung und fühlen sich aktiver an der Therapie beteiligt. Dabei wird der Therapierahmen nach wie vor vom behandelnden Arzt vorgegeben. Die Erfahrung zeigt, dass der Arzt-Patienten-Dialog durch die Einbindung des Patienten eher intensiver wird, auch wenn der Arzt seinen Patienten weniger oft in der Praxis sieht.
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