Die Koronararterien versorgen den Herzmuskel mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff und sind – wenn sie nicht mehr 100%ig funktionieren – schnell jener Bereich, in welchem sich gefährliche Blutgerinnsel (Thromben) ablagern können. Herzinfarktpatienten werden heute zur sofortigen Wiederherstellung der Durchblutung mit einer Angioplastie, auch als perkutane Koronarinterventionen bezeichnet, versorgt.
Vor allem bei dem die gesamte Herzwand betreffenden STEMI (ST-Strecken-Hebungsinfarkt) kommt es zur Bildung von thrombotischem Material, mit für die Patienten lebensgefährlichen Folgen. Prof. Dr. Sigmund Silber, Kardiologische Praxis und Direktor des Herzzentrums an der Isar in München erläuterte uns dies mit den Worten: „Patienten mit ST-Streckenhebungsinfarkt (STEMI) haben oft eine Menge Thrombus-Material in ihren Koronararterien, das nicht stabil organisiert ist. Wenn man dort einen einfachen Ballonkatheter durchschiebt, besteht die Gefahr, dass thrombotisches Material in die Koronarperipherie gespült wird“. Dann hat der Arzt den Herzinfarkt vergrössert statt verkleinert“. Um genau dieses gefährliche „Davonspülen“ (Embolisieren) zu verhindern, wurde der neue MGuard Stent, der zusätzlich mit einem feindrahtigen Maschennetz (Micronet Mesh Stent) überzogen ist, entwickelt.
Dieses, den MGuard-Stent umgebende gestrickte Netz aus Mikrofasern ist dünner als ein menschliches Haar. Es wurde primär entwickelt, um direkt vor Ort Thromben oder Plaques an der Wand der verstopften Arterie zu halten und auch, um das Eindringen von „Schmutz“ in die Blutbahn zu verhindern.
In der auf dem TCT (Transcatheter Cardiovascular Therapeutics) in Miami präsentierten MASTER-Studie , in welcher 433 Patienten in neun Ländern und 50 Herzzentren eingeschlossen waren, wurde der primäre Endpunkt bereits nach 60-90 Minuten von mehr als 57,8% der MGuard-Patientengruppe erreicht. Bemerkenswert auch das Ergebnis, dass zwar vier Patienten der Kontrollgruppe, aber kein Patient der MGuard-Gruppe nach 30 Tagen als verstorben gemeldet werden musste.