Wenn das starke Geschlecht im Bett schlapp macht, kann manchmal mehr dahinter stecken als eine reine Potenzschwäche oder ein Beziehungsproblem. Männer mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) leiden häufig auch an einer erektilen Dysfunktion (ED). Umgekehrt betrachtet signalisiert die nachlassende Manneskraft in vielen Fällen eine Arteriosklerose der Herzkranzgefäße, schon bevor es zu entsprechenden Herzbeschwerden kommt – sie gilt also als mögliches Frühwarnsystem.
Zu diesem Ergebnis kam eine Mailänder Forschergruppe, die knapp 300 Männer mit koronarer Herzkrankheit untersuchten. Nahezu alle Patienten (93 Prozent) mit einer chronischen Form der KHK (Angina Pectoris) und gleichzeitiger ED klagten bereits rund zwei Jahre vor den ersten Herzbeschwerden über Potenzprobleme. Zusätzlich steht das Auftreten erektiler Dysfunktionen im Zusammenhang mit der Ausprägung der koronaren Herzkrankheit. 65 Prozent der Männer mit Angina Pectoris zeigen eine erektile Dysfunktion, wohingegen Männer mit akutem Koronarsyndrom seltener darunter leiden. Bei ihnen besteht ein Zusammenhang mit der Anzahl der betroffenen Herzkranzgefäße: Patienten mit nur einer erkrankten Herzarterie weisen in 22 Prozent der Fälle gleichzeitig eine erektile Dysfunktion auf, Patienten mit zwei erkrankten Arterien hingegen in 55 Prozent der Fälle.
Eine Bestimmung der Blutfettwerte und des Blutzuckers sowie Belastungstests können frühzeitige Hinweise auf eine Gefäßverkalkung liefern und so eine rechtzeitige Therapie gewährleisten.