Das Toxische Schocksyndrom (TSS) kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Dazu zählen insbesondere Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Streptococcus pyogenes, die in die Blutbahn gelangen oder aber toxische Substanzen (Superantigene) freisetzen, die eine heftige Immunreaktion hervorrufen.
Tampons, vor allem jene mit hoher Saugfähigkeit und wenn diese längere Zeit verwendet werden, bieten Bakterien ein optimales Milieu, um sich zu vermehren und Toxine freizusetzen. Es wird vermutet, dass Sauerstoff und der spezielle pH-Wert in Tampons das Wachstum von Staphylococcus aureus begünstigen.
Wundinfektionen, wie offene Wunden, Schnittwunden oder Operationswunden bieten Bakterien die Möglichkeit, in den Körper zu gelangen. Risikofaktoren sind Verbrennungen, Schürfwunden und postoperative Infektionen.
Geburtskomplikationen oder gynäkologische Eingriffe, wie z. B. ein Kaiserschnitt, können bakterielle Infektionen auslösen und zu einer TSS führen.
Weichteilinfektionen und Abszesse wie tiefe Gewebeinfektionen und Zellulitis bieten Bakterien ebenfalls die Möglichkeit, Toxine zu produzieren und freizusetzen, was in einigen Fällen zu TSS führen kann.
Verwendung medizinischer Geräte, wie in den Körper eingeführte Fremdkörper (Nasen- oder Rachentampons, Katheter und Drainagen) erhöhen ebenfalls das Risiko, wenn diese kontaminiert oder bakteriell besiedelt sind.
Hautverletzungen durch Insektenstiche oder Verbrennungen, die sich infizieren können Eintrittspforten für Bakterien darstellen und das Risiko für TSS erhöhen.
Sie wird primär klinisch erhoben, unterstützt durch Labortests und Kulturen, um das verursachende Bakterium zu identifizieren. Erforderlich sind dazu folgende Schritte und Tests:
Es sind sofortige medizinische Maßnahmen erforderlich. Diese richten sich nach den Grundprinzipien der Schocktherapie sowie der Infektionskontrolle:
Erfolgt eine frühzeitige Behandlung, so ist die Überlebensrate relativ hoch, jedoch kann es zu Langzeitkomplikationen kommen. Zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen zählen die Vermeidung von Risikofaktoren wie beispielsweise der verlängerten Verwendung von Tampons1 und immer auch eine schnelle Behandlung von Hautverletzungen.
Ein Tampon sollte alle drei bis sechs Stunden gewechselt werden. An schwächeren Tagen bzw. gegen Ende der Periode beträgt die Tragezeit des Tampons gewöhnlich sechs bis acht Stunden! ↩