35 Millionen Deutsche leiden unter Gelenkverschleiß. Oft bedeutet das für sie unerträgliche Schmerzen und Arbeitsunfähigkeit. Der einzige Ausweg: eine verlässliche Schmerzbehandlung, Bewegungstherapie und gesunde Lebensweise.
Schmerzen in den Gelenken – für viele ist das eine ganz normale Alterserscheinung, mit der man sich abfinden muss. Doch Gelenkbeschwerden treten nicht nur bei älteren Menschen auf. Und sie sind sehr viel weiter verbreitet als allgemein angenommen wird. Insbesondere Arthrosen, im allgemeinen Sprachgebrauch auch “Verschleißrheumatismus” genannt, gehören zu den häufigsten und volkswirtschaftlich folgenschwersten chronischen Krankheiten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben 35 Millionen Deutsche Abnutzungsschäden an den Gelenken. 20 Millionen von ihnen leiden zeitweise oder dauerhaft unter Schmerzen. Fast 50 Prozent im Alter über 40 Jahre sind davon betroffen. Bei den über 50-Jährigen sind es sogar rund 80 Prozent.
Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie geht davon aus, dass die Zahl der Arthrose-Patienten in den nächsten Jahren dramatisch ansteigen wird. Schon heute ist der schmerzhafte Verschleiß von Gelenkknorpel eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung. Im Gegensatz zu anderen Krankheiten wie zum Beispiel Krebs wird Gelenkverschleiß in der Öffentlichkeit jedoch weniger wahrgenommen. Die World Health Organization (WHO) hat aus diesem Grund für die Jahre 2000 bis 2010 das “Jahrzehnt der Knochen und Gelenke” ausgerufen.
Die Ursache für Arthrosen reicht in der Geschichte der Menschheit fünf bis sieben Millionen Jahre zurück. Damals haben sich unsere Vorfahren vom Vierfüßlerstand langsam auf zwei Beine aufgerichtet. Für den Mensch war das ein entscheidender Schritt. Nur die Statik des Bewegungsapparates hat dabei nicht mitgehalten. Das macht sich heute angesichts einer stark gestiegenen Lebenserwartung deutlich bemerkbar: Der Mensch wird zu alt für seine Gelenke und der moderne Lebensstil verstärkt die Verschleißgefahr zusätzlich.
Am häufigsten sind die Knie- und Hüftgelenke, aber auch die Wirbelsäule, die Schultergelenke, die Ellenbogen und die kleinen Gelenke der Finger und Zehen von Arthrose betroffen. Durch eine ständige oder wiederholte Überlastung, durch Verletzungen und den altersbedingten körperlichen Abbau verliert der Gelenkknorpel seine natürliche Elastizität. Er wird rau und rissig. Das macht ihn anfällig für weitere Verletzungen. Eine Entzündung entsteht und die Gelenkkapsel schrumpft. Im schlimmsten Fall bildet sich der Knorpel vollständig zurück und die Knochen reiben aufeinander.
Die Folgen für die Betroffenen können dramatisch sein. Sie reichen von kurzen Anlaufschmerzen über Belastungsschmerzen hin zu Dauerbeschwerden und einem chronischen Schmerzsyndrom. Anfangs treten die Beschwerden nur auf, wenn das Gelenk nach einer Ruhephase wieder bewegt wird. Später schmerzt es auch während der Ruhe. Am stärksten sind die Beschwerden in Phasen der so genannten aktivierten Arthrose, in denen die Schmerzen nach Überanstrengungen oft auch spontan auftreten. Viele Bewegungen, die früher selbstverständlich waren, werden für die Kranken unmöglich. Ein schrittweiser Rückzug aus dem gewohnten Alltag, sogar Isolation und Depressionen können die Konsequenzen sein.
In dieser Situation ist eine wirksame Schmerztherapie nötig. Für viele Arthrosepatienten ist die Einnahme von Schmerzmitteln bereits tägliche Praxis. Die meisten Betroffenen erhalten jedoch herkömmliche nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie z.B. Diclofenac, die möglicherweise starke Schäden im Magen-Darm-Trakt (z.B. Magengeschwüre oder Blutungen) auslösen können. Sogar Todesfälle lassen sich auf die Einnahme von klassischen NSAR zurückführen. Ein Teufelskreis beginnt, der oft vermeidbar wäre. Denn mit dem COX-2-Hemmer Rofecoxib ist unter dem Handelsnamen VIOXX seit 1999 ein Arzneimittel auf dem deutschen Markt, das den Gelenkschmerz wirksam bekämpft und gleichzeitig das Risiko schwerer Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt signifikant reduziert. Das belegen große internationale Untersuchungen. Weltweit ist VIOXX in vielen Ländern zugelassen.
Verlässliche Schmerzlinderung schließlich ist die Voraussetzung für eine effektive nicht-medikamentöse Arthrose-Therapie. Im Vordergrund steht ein Bewegungstraining. Richtig ausgeführte krankengymnastische Übungen verbessern die Beweglichkeit der Gelenke. Bewegung ist eine gute Vorsorge gegen Verschleißerscheinungen. Besonders gut sind gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Schwimmen und Wandern. Wichtig sind aber auch der Abbau von Übergewicht und das Vermeiden von Fehlbelastungen. Und das sollte so früh wie möglich geschehen. Denn eine Heilung der Krankheit Arthrose gibt es bis heute nicht.
Arthrose ist eine degenerative Verschleißerkrankung des Gelenks, von der in erster Linie der Gelenkknorpel betroffen ist. Bemerkbar macht sich die Abnutzung durch Schmerzen im Gelenk. Diese reichen je nach Schwere der Arthrose von kurzen Anlaufschmerzen über Belastungsschmerzen bis hin zu Dauerbeschwerden und einem chronischen Schmerzsyndrom. Am stärksten sind die Beschwerden in Phasen der so genannten aktivierten Arthrose, wenn sich das Gelenk zum Beispiel nach Überanstrengungen entzündet.
Der Verschleiß wird vor allem durch Verletzungen und eine langjährige Überlastung begünstigt. Insbesondere Übergewicht und Haltungsfehler sowie schwere und einseitige körperliche Tätigkeiten spielen dabei eine wichtige Rolle. Darüber hinaus werden in der Forschung erblich bedingte Veranlagungen und Hormoneinflüsse diskutiert.
Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes haben in Deutschland 35 Millionen Menschen Abnutzungsschäden an einem oder mehreren Gelenken. 5 Millionen von ihnen haben häufig Schmerzen, weitere 15 Millionen zumindest zeitweise.
Arthrose ist volkswirtschaftlich gesehen eine der folgenschwersten chronischen Krankheiten. 6 Prozent aller Erwerbsunfähigkeitsrenten lassen sich darauf zurückführen – dreimal so viel wie zum Beispiel bei Diabetes. Die direkten Kosten durch Arthrosebehandlungen werden auf mindestens 5,5 Milliarden Euro geschätzt.
Arthrose ist bislang nicht heilbar. Aber das Fortschreiten des Gelenkverschleißes lässt sich beeinflussen. Bewegung ohne Belastung schützt die Gelenke durch eine verbesserte Ernährung des Knorpels. Krankengymnastik und physiologische Therapie (Massagen, Wärme- und Kältebehandlung) verbessern die Muskulatur und stützen dadurch die Gelenke. Langfristig ist vor allem der Abbau von Belastungsfaktoren wie Übergewicht, einseitige Bewegungen und Fehlhaltungen wichtig. Bei weit fortgeschrittenen Arthrosen stellt sich die Frage nach einem künstlichen Gelenk, insbesondere im Bereich der Hüfte und der Knie.
Unerlässliche Basis der Arthrose-Therapie ist die Schmerzfreiheit. COX-2-Hemmer bekämpfen den Schmerz verlässlich, indem sie nur das Schmerzenzym COX-2 hemmen. Herkömmliche nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) sind in ihrer Wirkweise weniger spezifisch. Sie blockieren sowohl COX-2 als auch das Enzym COX-1, welches für den Erhalt einer gesunden Magenschleimhaut verantwortlich ist. Eine permanente Einnahme von klassischen NSAR ist daher mit hohen Risiken für den Magen-Darm-Trakt verbunden. Dennoch erhalten in Deutschland weiterhin die meisten Arthrose-Patienten diese NSAR. Viele von ihnen entwickeln endoskopisch nachweisbare Magengeschwüre. In manchen Fällen enden die dadurch verursachten Blutungen sogar tödlich.