Darmkrebserkrankungen sind die zweithäufigste Krebstodesursache in Deutschland – bei Männern wie bei Frauen. Etwa 57.000 Menschen erkranken jährlich neu, über 40 Prozent aller Betroffenen sterben an den Folgen. Dank immer besserer Präventionsmaßnahmen und moderner Therapiemöglichkeiten ist die Sterblichkeitsrate insgesamt jedoch zurückgegangen. Heute gehen Fachleute davon aus, dass Darmkrebs – frühzeitig erkannt – bei 90 Prozent aller Patienten vollständig geheilt werden kann.
Meist bildet sich Darmkrebs im aufsteigenden Teil des Dickdarms oder am Übergang vom Dick- zum Mastdarm, während Dünndarmkrebs nur sehr selten vorkommt. Zunächst gutartige Wucherungen der Darmschleimhaut (Adenome, Polypen) können sich über die Jahre zu einem bösartigen Darmtumor entwickeln. Die genauen Entstehungsursachen der Erkrankung sind bisher noch nicht eindeutig geklärt, Experten gehen jedoch davon aus, dass insbesondere drei Faktoren eine wesentliche Rolle spielen: Die erbliche Veranlagung, die Ernährung wie auch die individuelle Lebensweise. Fettreiche und ballaststoffarme Ernährung, wenig Bewegung, Übergewicht, Nikotin und Alkohol gelten als die wichtigsten Risikofaktoren für Darmkrebs.
Rechtzeitig erkannt stehen die Heilungschancen bei Darmkrebs sehr gut, weshalb der Früherkennung eine entscheidende Bedeutung zukommt. Blut im Stuhlgang, Gewichtsverlust, Verdauungsstörungen oder Bauchschmerzen sind Symptome, die auf Darmkrebs hinweisen können. Da fast 90 Prozent aller Patienten älter als 50 Jahre sind, empfehlen die Spezialisten, ab dem 50. Lebensjahr die von den Krankenkassen getragenen Früherkennungsuntersuchungen durchführen zu lassen. Neben der Tast- und Stuhluntersuchung kann eine Darmspiegelung durchgeführt werden, die so genannte Koloskopie. Sie gilt als die zuverlässigste und sicherste Methode. Mit einer speziellen Minikamera kann der Arzt die Dickdarmschleimhaut untersuchen und gegebenenfalls eine Gewebeprobe entnehmen.
Je nach Tumorstadium entscheiden die Ärzte dann, welche Maßnahmen sinnvoll sind. In der Regel wird zunächst der Tumor und eventuell vorhandene Metastasen möglichst komplett operativ entfernt. Geschieht dies im Frühstadium, liegen die Heilungschancen bei bis über 95 Prozent. Zusätzlich kann eine Chemotherapie Einsatz finden. Ob und in welcher Form, ist abhängig vom Tumorstadium und der individuellen Erkrankungssituation. Neue Medikamente wie zum Beispiel mit dem Wirkstoff Irinotecan, aus dem chinesischen Xi-Shu-Baum gewonnen, können die Lebenserwartung der Patienten deutlich erhöhen und die Lebensqualität verbessern. Mediziner unterscheiden zwischen der neoadjuvanten, der adjuvanten und der palliativen Chemotherapie:
Studien haben gezeigt, dass eine frühzeitige Behandlung mit einer Chemotherapie das Überleben der Patienten entscheidend verlängern kann, die Symptome verbessert und die Mobilität länger erhalten bleibt. Neben der Chemotherapie kann speziell bei Mastdarmkrebs auch eine Bestrahlung hilfreich sein, um vor einer Operation den Tumor zu verkleinern bzw. nach dem chirurgischen Eingriff eventuell im Körper noch verbliebene Krebszellen zu zerstören.
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