Vorsicht ist in diesem Fall geboten, denn es könnte sich um einen Hinweis auf das von Willebrand-Syndrom (vWS) handeln. Kommt eine Neigung zu blauen Flecken, Nasen- oder Zahnfleischbluten hinzu, sollte mit dem Gynäkologen oder Hausarzt gesprochen werden, der dann ein Spezialzentrum empfehlen kann, in dem die nicht einfache Diagnose verlässlich gestellt wird.
Das von Willebrand-Syndrom (vWS) ist die häufigste Gerinnungsstörung und äußert sich in einer verstärkten Blutungsneigung. In den meisten Fällen wird sie vererbt undin der Familie weitergegeben. Gerade bei verstärkten Monatsblutungen kann dieser Umstand eine Diagnose erschweren, denn viele Frauen wissen nicht, wie viel Blutverlust üblich ist. Und da sie sich häufig an der eigenen Familie orientieren, fällt den betroffenen Frauen oft erst sehr spät und auf Nachfrage auf, dass ihre Monatsblutungen ungewöhnlich lange dauern.
Man schätzt, dass etwa bei einem Prozent der Bevölkerung – also bei einer von hundert Personen – ein solcher genetischer Defekt besteht. Er beeinträchtigt die Bildung des so genannten von Willebrandfaktors, der für die Blutstillung wichtig ist. Die Symptome sind in den meisten Fällen nur leicht ausgeprägt, aber dennoch kann die Erkrankung tödliche Folgen haben. Das gilt besonders für kritische Situationen, in denen das Gerinnungssystem auch bei gesunden Personen an sein Limit stößt: beispielsweise bei Unfällen, Operationen oder Entbindungen. Erste Anzeichen ernst zu nehmen, um eine rechtzeitige Diagnose zu sichern, ist deshalb sehr wichtig. Leider ist die Dunkelziffer immer noch erschreckend hoch.
Von Willebrand-Patienten können heute ein nahezu normales Leben führen. Spezielle Präparate helfen ihrem Gerinnungssystem auf die Sprünge, beispielsweise ein Konzentrat, das den fehlenden Faktor in ausreichend großer Menge enthält .
Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Deutschen Hämophiliegesellschaft unter www.dhg.de