Wer sauer ist, der hat Sodbrennen? Tatsächlich, so haben die Mediziner herausgefunden, ist derjenige, bei dem man mehr Säure in der Speiseröhre findet, von der so genannten Refluxkrankheit betroffen. Diese kann so schlimm sein, dass sich während der Untersuchung mit dem Endoskop (Schlauch mit einer Kamera, den man in die Speisröhre einführt) sichtbare Veränderungen finden: das sieht dann innen an der Schleimhaut so aus, als hätte jemand auf die Haut Säure gespritzt. Dort wird die Schleimhaut so stark verletzt, dass die Veränderungen schwere, vor allem dauerhafte Schäden wie z. B. Narben setzen können. Und man kann Speiseröhrenkrebs bekommen. Denn zuviel Säure kann dort, wo sie nicht hingehört, die Schleimhaut bis zur Entartung verändern.
Manche klagen zwar nur über gelegentliches Auftreten von Sodbrennen; wie Frau Dr. Margit Hollenz aus ihrer allgemeinärztlichen Praxis auf einer Pressekonferenz von der AstraZeneca GmbH in München, berichtete. Diese Patienten sind zu etwa 60% häufiger, aber auch sie können bereits ganz kleine, nur für das Elektronenmikroskop sichtbare, Veränderungen der Schleimhaut aufweisen. Also, auch hier Grund genug, möglichst bald mit einer Behandlung, welche die Säure wirksam hemmt, zu beginnen!
Wer allerdings weiter raucht, zuviel isst und gerne mal ein Bierchen bzw. andere Alkoholika über den Durst trinkt, darf sich natürlich nicht wundern, wenn der Magen – so stark gereizt – überreagiert und seinen Einheiten den Befehl gibt, Säure auf Teufel komm raus zu produzieren. Dann schwappt die Säure - wenn die Verbindung zwischen Magen und Speiseröhre zudem noch gelockert ist – genau dorthin zurück, wo sie nicht sein soll: in die Speiseröhre. Die ist auf solche kritische Belastung der Säure, immerhin mit einem ph-Wert von etwa oder schlimmstenfalls unter 4, nicht eingestellt. Und schon fängt für den Patienten das Leid an.
ehen Sie zum Hausarzt, denn der ist erster und wichtiger Ansprechpartner: Wenn Sie diese Probleme häufiger haben, dauernd unter Sodbrennen leiden und vielleicht schon einige Medikamente, die sie sich aus der Apotheke geholt haben, erfolglos ausprobiert haben.
Heute, so Frau Dr. Hollenz, haben sich die so genannten Protonenpumpenblocker (abgekürzt PPI), als wirksamste Medikamente durchgesetzt und Antazida und H-Blocker, die man früher eingesetzt hat, weitgehend wegen ihrer deutlich geringeren Wirkung verdrängt. Wenn Sie die Fragen Ihres Hausarztes – hier beziehen wir uns auf die von Frau Dr. Hollenz - nach ungewolltem Gewichtsverlust z. B. über 3 kg in 6 Monaten, anhaltenden Schluckstörungen, Erbrechen von Blut, Fieber, oder Blut im Stuhl bzw. Teerstuhl verneinen können, liegen bei Ihnen keine so genannten Alarmsymptome vor. Dann würde Sie Dr. Hollenz gemäß Ihren Beschwerden behandeln und erst einmal nicht zur Endoskopie schicken. Erst wenn Sie erfolglose Behandlungsversuche hinter sich haben, die Beschwerden nicht aufhören oder in Ihrer Familie schon jemand an einem Speiseröhrenkrebs erkrankt war, bzw. tatsächlich Alarmsymptome vorhanden sind, müssen Sie den Schlauch schlucken.
‘Hollenz würde Ihnen bei leichten Beschwerden Esomeprazol 20 mg (Nexiumâmups 20 mg) verordnen, bei starken Refluxbeschwerden Esomeprazol 40 mg (Nexium mups 40 mg). Diese Medikamente müssen zwischen ein bis drei Wochen eingenommen werden.
Dazu gehört natürlich der Versuch einer gesunden Lebensweise; nicht zuviel Fett, Kaffee, Stress oder Alkohol, nicht zu scharfe Gewürze: Den Speiseplan abwechselnd mit Gemüse und reizarmen Lebensmitteln – eben gesund- anreichern (Anmerkung der Journalistin).