Durch einen Östrogenmangel verursachte Hitzewallungen sind das Leitsymptom menopausaler Beschwerden. Bei einer Hitzewallung weiten sich die fein verzweigten Blutgefäße direkt unter der Haut und die Schweißporen öffnen sich. Gleichzeitig steigt der Adrenalinspiegel im Blut an. Hierdurch werden der Blutdruck und die Herzfrequenz erhöht. Hitzwallungen, die während der Nacht auftreten und Nachtschweiß führen zu erheblichen Schlafstörungen. Die betroffenen Frauen wachen schweißgebadet auf, müssen oftmals sogar die Schlafkleidung wechseln und können nur schwer wieder einschlafen. Durch mehrfache Schlafunterbrechungen werden vor allem die REM-Phasen des Schlafes gestört, so dass sich die Frauen morgens ausgelaugt und müde fühlen.
Aber auch die seelische Verfassung hat großen Einfluss auf die Schlafqualität. Gerade in den Wechseljahren treten bei vielen Frauen depressive Verstimmungen und Ängste auf. Die Folge sind oft Einschlafstörungen. Die dann tagsüber auftretende Antriebslosigkeit, Reizbarkeit und Unlust verstärken zusätzlich die Stimmungs-schwankungen. Ein gefährlicher Kreislauf.
Erwachsene brauchen im Durchschnitt acht Stunden Schlaf pro Tag, dies kann individuell um ein bis zwei Stunden schwanken. Schlafstörungen können, wenn sie über einen längeren Zeitraum anhalten, zu ernsthaften Gesundheitsstörungen führen. Welche Effekte eine nicht ausreichende Schlafdauer haben kann, wurde in verschiedenen Untersuchungen gezeigt. Unter extremen Bedingungen, nämlich einem kompletten Schlafentzug, dauert es etwa 60 Stunden bis Wahnvorstellungen und Halluzinationen auftreten. Aber auch bei “normalem” Schlafmangel sind die Folgen für die Betroffenen erheblich. Nicht ausreichender Schlaf kann sich stark auf die Leistungsfähigkeit am Tag auswirken. Durch die Verkürzung der Gesamtschlafzeit werden Bluthochdruck und Kopfschmerzen ausgelöst, die Konzentrationsfähigkeit lässt nach, das Immunsystem wird negativ beeinflusst. Die betroffenen Frauen sind übermüdet, oft gereizt und aggressiv. Vor allem die nachlassende Konzentrations- und Leistungsfähigkeit wirkt sich negativ auf die Ausübung des Berufes aus. Erhöhte Reizbarkeit und Aggressivität belasten oft die Partnerschaft und Familie.
Meist sind mehrere Faktoren an einer Schlafstörung ursächlich beteiligt. Bei menopausalen Frauen sind sehr häufig östrogenmangelbedingte Hitzewallungen und Schweißausbrüche Auslöser für Schlafunterbrechungen. Deshalb ist eine individuell auf die Frau abgestimmte Hormonersatztherapie eine Erfolg versprechende Methode, die Schlafstörungen wie auch andere Wechseljahresbeschwerden rasch zu beseitigen.