Winterekzeme: Ursachen, Therapie und vorbeugende Maßnahmen
Autor:in: SvL • Datum: 07.01.2025
Um eine atopische Dermatitis, besser bekannt als Winterekzem, effektiv zu behandeln und vorzubeugen, sollte man nicht nur die Auslöser, sondern auch aktuelle Therapieansätze, ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse und hilfreiche Nährstoffe kennen
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Ursachen, Therapie und vorbeugende Maßnahmen
Die atopische Dermatitis “blüht” gerne dann auf, wenn die Temperaturen gegen den Gefrierpunkt oder darunter darunter sinken. Diese, auch als Winterekzem bekannte und weit verbreitete Hauterkrankung, zeigt sich charakteristisch durch trockene, rissige und oft juckende Hautstellen, die Betroffene stark beeinträchtigen können. Wir befassen uns nachstehend mit deren Auslöser, aktuellen Therapieansätzen, ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen und hilfreichen Nährstoffen, um Winterekzeme effektiv zu behandeln und auch vorzubeugen.
Auslöser von Winterekzemen
Die Hauptursache der Hautkrankheit liegt in der kalten, trockenen Luft, welche die Hautbarriere angreift und somit die Feuchtigkeitsbalance der Haut stört. Weitere Auslöser:
- Niedrige Luftfeuchtigkeit: Heizungswärme trocknet die Raumluft aus und entzieht der Haut zusätzlich Feuchtigkeit.
- Genetische Veranlagung: Menschen mit einer Neigung zu atopischen Erkrankungen wie Neurodermitis sind besonders gefährdet.
- Allergien: Kontaktallergien auf Wolle, Duftstoffe oder bestimmte Hautpflegeprodukte können Ekzeme verschlimmern.
- Immunsystem: Ein geschwächtes Immunsystem kann dazu beitragen, dass die Haut empfindlicher auf Umweltreize reagiert.
Häufig betroffene Körperstellen
Winterekzeme treten vor allem an exponierten und empfindlichen Hautbereichen auf, dazu zählen:
- Hände: Durch häufiges Waschen und die Einwirkung von Kälte sind sie besonders anfällig.
- Gesicht: Vor allem die Wangen und der Bereich um den Mund sind oft betroffen.
- Beine: Besonders die Schienbeine, da die Haut dort oft trockener ist.
- Ellenbogen und Knie: Diese Bereiche neigen zu Trockenheit und Rissen.
Therapiemöglichkeiten
Die Behandlung von Winterekzemen erfordert einen multimodalen Ansatz, der auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt ist:
Hautpflege:
- Verwendung von fetthaltigen Cremes und Salben ohne Duftstoffe.
- Produkte mit Harnstoff (Urea) oder Glycerin können helfen, die Haut intensiv zu hydratisieren.
Medikamentöse Therapie:
- Leichte Kortisoncremes bei akuten Entzündungen.
Calcineurininhibitoren wie Tacrolimus oder Pimecrolimus als Alternative.
UV-Therapie:
Bei schweren Fällen kann Lichttherapie (Phototherapie) effektiv sein, um Entzündungen zu reduzieren.
Natürliche Heilmittel:
- Kokosöl, Aloe Vera und Hafermehlbäder haben sich als lindernd erwiesen.
Ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse
Wie so oft, spielt auch dabei die Ernährung eine zentrale Rolle für die Gesundheit der Haut. Bestimmte Lebensmittel und Nährstoffe können die Hautbarriere stärken und Entzündungen reduzieren:
- Omega-3-Fettsäuren: Zu finden in fettem Fisch (Lachs, Makrele), Leinsamen und Walnüssen. Studien zeigen, dass sie entzündungshemmend wirken.
- Antioxidantien: Vitamin C (Zitrusfrüchte, Paprika), Vitamin E (Nüsse, Samen) und Polyphenole (Grsse, Samen) und Polyphenole (Gr\u00fner Tee, Beeren) schützen die Haut vor oxidativem Stress.
- Zink: Notwendig für die Wundheilung und Hautregeneration. Enthalten in Fleisch, Hülsenfrüchten und Kürbiskernen.
- Probiotika: Lebensmittel wie Joghurt, Kefir und fermentiertes Gemüse können das Darmmikrobiom positiv beeinflussen und dadurch die Hautgesundheit verbessern.
- Vitamin D: Unentbehrlich für die Gesundheit der Haut und des Immunsystems! Zu den natürlichen Quellen für Vitamin D gehören: angereicherte Milchprodukte, Eigelb und Pilze. Die empfohlene Tagesdosis an Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmitteln liegt bei ca. 600 IE (Internationale Einheiten).
- Flüssigkeitszufuhr: Dehydrierung macht die Haut anfälliger für Trockenheit und Reizungen. Ausreichend Wasser zu trinken, ist von grundlegender Bedeutung. Empfohlen werden rund 2 l oder wenigstens acht Gläser pro Tag. Kräutertees sorgen dabei für Abwechslung. Auch wasserreiche Lebensmittel wie Orangen und Gurken können die Flüssigkeitszufuhr unterstützen.
Studienlage zu Winterekzemen
- Hautbarriere und Feuchtigkeit: Eine Studie im Journal of Dermatological Science betonte die Wirksamkeit von Ceramid-haltigen Cremes zur Verbesserung der Hautbarriere.
- Vitamin-D-Mangel: Untersuchungen deuten darauf hin, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel mit einer höheren Anfälligkeit für Ekzeme korrelieren.
- Probiotika: Meta-Analysen zeigen, dass Probiotika bei atopischer Dermatitis und Ekzemen eine lindernde Wirkung haben können.
Vorbeugung von Winterekzemen
- Raumklima: Luftbefeuchter nutzen, um die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu erhöhen.
- Kleidung: Baumwollkleidung tragen und direkten Hautkontakt mit Wolle vermeiden.
- Sanfte Reinigung: Milde, seifenfreie Reinigungsprodukte verwenden.
- Regelmäßige Pflege: Nach dem Duschen die Haut sofort mit feuchtigkeitsspendenden Cremes eincremen.
Resümee
Eine gezielte Hautpflege, angepasste Ernährung und vorbeugende Maßnahmen sind das A und O um Winterekzemen vorzubeugeneffektiv behandeln und sie effektiv zu behandeln. Studien unterstreichen die Bedeutung von Feuchtigkeit, Nährstoffen und einem gesunden Lebensstil. Wer die genannten Tipps beachtet, kann die kalte Jahreszeit mit gesunder Haut genießen.
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