Anlässlich der EU–Zulassungserweiterung des Bisphophonats ZOMETA4mg (Zoledronsäure)zur Verhinderung von krebsbedingten Knochenkomplikationen stellten namhafte Wissenschaftler vielversprechende Daten zur Therapie mit Zoledronsäure vor. Bisher hatte ZOMETA die Marktzulassung für die Behandlung von tumorinduzierter Hyperkalzämie (TIH). Die Erweiterung der Zulassung durch die Agentur für die Beurteilung von Arzneimitteln (EMEA) basiert auf Daten aus drei großen internationalen klinischen Studien. Die Ergebnisse zeigen, dass durch die Behandlung mit ZOMETA skelettbezogene Komplikationen bei Patienten mit Multiplem Myelom und mit Knochenmetastasen solider Tumore signifikant verringert werden, und dass das erstmalige Auftreten der Knochenkomplikationen hinausgezögert wird.
Knochenmetastasen und damit einhergehende Skelettkomplikationen (Skelettbedingte Ereignisse; SRE`S), wie pathologische Frakturen, Knochenschmerzen, Rückenmarkkompressionen und Hyperkalzämie, stellen ein schwerwiegendes Problem bei Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium dar. Seit Jahren sind Bisphosphonate in der Behandlung der tumorinduzierten Hyperkalzämie als Standard etabliert. Mit der Indikationserweiterung zur Behandlung von Skelettmetastasen verschiedener Tumorarten, zeigt Zoledronsäure seine Überlegenheit zu vergleichbaren Bisphosphonaten und bietet dem Patienten eine vielversprechende effiziente Behandlung.
Vielversprechende Möglichkeiten in der Behandlung des metastasierten Mammakarzinoms
Im fortgeschrittenen Stadium des Mammakarzinoms (Mamma-Ca) leiden etwa 75 % der Betroffenen an Knochenmetastasen. Dieser hohe Prozentsatz zeigt die Wichtigkeit einer effizienten Behandlung solcher ossären Metastasen auf. Bisphosphonate nehmen eine wichtige Stellung bei dieser Therapie ein. Sie hemmen die Aktivität der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) und schützen dadurch das Skelett vor weiterer Destruktion.
Das hochpotente Bisposphonat ZOMETAzeigte in Studien zur Behandlung des metastasierten Mammakarzinoms eine bessere Wirksamkeit als eine vergleichbare Standardsubstanz. Gleichzeitig ermöglicht Zoledronsäure aufgrund seiner sehr guten Verträglichkeit eine signifikant verkürzte Infusionsdauer von 15 min. “Der unschätzbare Vorteil des Medikaments liegt in der kurzen Infusionszeit von nur 15 min für 4 mg”, betonte Prof. Dr. med. Ingo Diel, Mannheim. Ein großer Vorteil, sowohl für den Patienten, als auch den Kliniker.
Erste Labor- und Tierversuche zeigten, dass ZOMETAeinen zytotoxischen und damit lebensverlängernden Effekt haben könnte. Tumorzellen werden zerstört und deren Ansiedlung und Ausbreitung behindert. Prof. Dr. Ingo Diel, Mannheim, kommentierte diese Ergebnisse: “Die Zukunft der Entwicklung der Zoledronsäure liegt eindeutig in der Prävention einer Metastasierung des Mammakarzinoms.”
Das Wirkspektrum von ZOMETA schließt neben den soliden Tumorarten, wie Brust-, Prostata- und Lungenkrebs, auch das Multiple Myelom ein. Im fortgeschrittenen Stadium (Durie-Salmon II / III) geht diese Krebserkrankung mit Zerstörungen des Knochens einher. Regelmäßig erfolgt die Behandlung der Knochenkomplikationen mit Bisphosphonaten. “Die Wirkung dieser Substanzgruppe in der Reduktion von vertebralen Frakturen und Knochenschmerzen ist hinreichend belegt”, kommentierte PD Dr. med. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg. Gestützt wird diese Aussage durch eine Phase III Studie, in der die Behandlung von 350 Patienten mit Multiplem Myelom und mindestens einer Osteolyse randomisiert mit ZOMETA4mg oder Pamidronat 90mg alle 3 – 4 Wochen über 12 Monate durchgeführt wurde. Beide Substanzen erwiesen sich als hoch effektiv in der Verhinderung von Knochenkomplikationen (p=0,69). Hervorzuheben ist die Überlegenheit von ZOMETAgegenüber Pamidronat in dieser Therapie bezüglich der Verhinderung palliativer Strahlentherapie. “Unter ZOMETA4mg wurde das Risiko, eine palliative Strahlentherapie erhalten zu müssen, gegenüber Pamidronat deutlich reduziert”, so PD. Dr. med. Hartmut Goldschmidt.
Die Erhaltung seiner Lebensqualität ist für den Patienten neben der effektiven Behandlung von größter Bedeutung. Dazu trägt die Therapie mit ZOMETA maßgeblich bei. “Abgesehen von den ausbleibenden Schmerzen sehe ich den größten Vorteil in der kurzen Infusionsdauer von 15 Minuten”, erklärte Bernd Natusch, Patient mit Multiplem Myelom, Wiesbaden, “Ich bin schnell wieder aus der hämatologischen Ambulanz; denn wer dort viele Patienten - teilweise im Endstadium - sehen muss, den zieht es runter”. Bisher konnte Bernd Natusch nach der Behandlung mit ZOMETAkeine Nebenwirkungen, die sich negativ auf seine Leistungsfähigkeit auswirken, feststellen: “Ich bin sofort wieder aktiv und einsatzfähig”.
Aufgrund der zunehmend verbesserten, zumeist auch lebensverlängernden Behandlung bösartiger Erkrankungen, erleben Patienten heutzutage häufiger Beschwerden in Folge ihrer ossären Metastasen. Mit den skelettbedingten Ereignissen geht eine erhebliche Verminderung der Lebensqualität einher. Für die Behandlung ossärer Metastasen und Knochenkomplikationen ist die Strahlentherapie, neben der Gabe von Bisphosphonaten, von großer Bedeutung. Bei 60 – 80 % der Patienten kann in der Regel durch 10 Bestrahlungen über 2 Wochen eine deutliche Schmerzlinderung bis hin zur Beschwerdefreiheit erreicht werden, was zu einer erhöhten Lebensqualität führt. Nach 2-3 Monaten kommt es bei 60 – 80 % der Patienten mit osteolytischen Metastasen zur Resklerosierung (Wiederaufbau des zerstörten Knochens).
Bisphosphonate, wie das hoch effektive ZOMETA, unterstützen eine Strahlentherapie auf bestmögliche Weise. “Bisphosphonate ergänzen in idealer Weise diese Therapie”, betonte Prof. Dr. med. Thomas Wiegel, Berlin. ” Sie schützen das Skelett vor zunehmender Zerstörung und wirken schmerzlindernd. Dadurch haben sie einen großen Einfluss auf die Lebensqualität der Krebspatienten.”, so Prof. Dr. med. Wiegel.
ZOMETA – ein hoch potentes Bisphosphonat zur Behandlung des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms
Das Prostatakarzinom (PCa) ist beim Mann die am weitesten verbreitete maligne Tumorerkrankung, die im fortgeschrittenen Stadium bei 65 – 75 % der Patienten in das Skelettsystem metastasiert. Neben diesen ossären Metastasen führt die Standardbehandlung, der Testosteron-Entzug, zur fortschreitenden Osteoporose und dadurch zu weiteren skelettbedingten Ereignissen. “Die Therapiemöglichkeiten mit Zoledronsäure zeigen beispielhaft, wie die schwierige Situation dieser Patienten erheblich verbessert werden kann”, erklärte Prof. Dr. Kurt Miller, Berlin.
Knochendichtemessungen an 55 Männern mit hormonell behandeltem Prostatakarzinom zeigten, dass unter Gabe von ZOMETA eine Zunahme der Knochendichte um bis zu 5 % zu verzeichnen war, wohingegen im Kontrollkollektiv die Knochendichte signifikant abnahm.
Bei Prostatakarzinom - Patienten mit Knochenmetastasen wurde die Häufigkeit von Skelettkomplikationen um 25 % gesenkt. Vielversprechend sind die Daten zur Reduktion von metastasebedingten Frakturen. Die Verringerung betrug 40 %. Innerhalb von 15 Monaten erlitten 22 % der mit Placebo therapierten Patienten eine solche Fraktur, jedoch nur 13 % unter ZOMETA.
“Für die schwierige und für den Patienten mit hoher Morbidität einhergehende Situation existiert jetzt eine effektive Behandlung”, betonte Prof. Dr. med. Kurt Miller.