Bereits 80 bis 85 Dezibel (dB) reichen bei achtstündiger Beschallung aus, um derartige Schäden zu verursachen. Diese Werte werden im Auto, in der Bahn, bei vielen Hobbys und im Haushalt schnell erreicht.
So bedeutsam die Lärmschwerhörigkeit auch ist: Sie ist keineswegs der einzige gesundheitliche Schaden, der durch Lärm entsteht. Der ganze Körper hört mit! So ist durch verschiedene Untersuchungen bestätigt worden, dass schon Verkehrslärm von 65 bis 70 dB das Risiko für einen Herzinfarkt um rund 20 Prozent erhöht. Der Cottbuser Internist Professor Dr. Schweisfurth schätzt, dass in Deutschland etwa ein bis drei Prozent aller tödlichen Herzinfarkte auf eine Lärmbelastung zurückzuführen sind. Auch Bluthochdruck und andere Stressreaktionen kann man bei Lärmgeplagten bei gezielter körperlicher Untersuchung - und auch an Laborbefunden wie der Ausschüttung von Stresshormonen - nachweisen.
“Chronischer lärmbedingter Stress beschleunigt die Alterung des Herzmuskels und erhöht damit das Risiko für Herzinfarkt,” bestätigt auch eine Studie, die Hartmut Ising vom Umweltbundesamt mit dem Institut für Molekularbiologie und Biochemie der Freien Universität Berlin durchgeführt hat. Er beklagt, dass wir keine “Ohrlider” haben, die vor allem nachts unerwünschte Geräuschpegel abschirmen können. Die Stressreaktionen durch Lärm spielen sich nämlich auch während des Schlafens ab, wenn einem der Lärm, ist man endlich eingeschlafen, gar nicht mehr bewusst wird.
Es ist bekannt, dass die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin Magnesium aus den Herzmuskelzellen ausschleusen. Das ist auch bei Stress als Folge einer Lärmbelastung der Fall. Magnesium wird mit dem Urin ausgeschieden, steht dem Herzen also nicht mehr ausreichend als Schutz zur Verfügung. Je mehr Magnesium verloren geht, desto empfindlicher reagiert wiederum der Organismus auf den Lärmeinfluss. Ein Teufelskreis kommt in Gang, wenn nicht das Magnesiumdefizit ausgeglichen wird.
Es ist nachgewiesen, dass Magnesiumionen die Aktivität der Herzmuskelfasern steuern und auf die Muskelfasern in den Blutgefäßen einwirken. Magnesium führt somit zu einer effektiveren Herzarbeit sowie zu einer insgesamt besseren Durchblutung, Magnesiummangel hingegen setzt die Lärmtoleranz herab, erhöht die Stressempfindlichkeit und belastet Herz und Kreislauf. Bei Untersuchungen an Herzpatienten zeigte sich ein auffallend niedriger Magnesiumspiegel im Organismus.
Woher bekommt der Körper die Magnesiumionen? Eine natürliche Magnesiumquelle ist die Nahrung. Leider sind aber viele Nahrungsmittel relativ magnesiumarm. Es kann also durchaus sinnvoll sein, zusätzliches Magnesium zum Schutz des Herzens vor Lärmstress zuzuführen.
Insbesondere in belastenden Situationen muss von außen zugeführtes Magnesium allerdings ein Stoffwechsel-Problem überwinden. Um in den Zellen des Herzmuskels festgehalten zu werden, benötigt das Magnesium gleichsam einen biochemischen Bindungspartner.
Als besonders geeignet hat sich hierfür die Orotsäure erwiesen. Sie ist ebenfalls - wie auch das Magnesium - ein Naturprodukt und Bestandteil des menschlichen Organismus. Sie ist reichlich in der Milch enthalten. Orotsäure ist der ideale “Partner” für das Magnesium, da sie den Mineralstoff am Wirkort - den Zellen - bindet. Hinzu kommt, dass Orotsäure noch weitere erwünschte Effekte bewirkt. Sie verbessert die Stoffwechselabläufe und den Energiegehalt in den Herzzellen und macht das Organ so widerstandsfähiger gegenüber Belastungen.
Muss man am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr mit dem Lärmstress leben, sollte man seinem Herzen wenigstens die “Lärmschutzwand” aus Magnesium-Orotat (rezeptfrei in der Apotheke) gönnen. Sonst könnte ein vielgebrauchter Slogan eine unangenehme medizinische Bedeutung erlangen: Musik, die zu Herzen geht.