Tomaten hat fast jeder im Haus. Ob roh, gekocht oder getrocknet - aus unserer Küche sind sie heute nicht mehr weg zu denken. Trotzdem wissen nur die Wenigsten, dass die roten Früchte nicht nur hübsch und lecker sind, sondern auch allerhand Gesundes bis hin zu echten Heilkräften zu bieten haben.
Tomaten, die heute so selbstverständlich an der Gemüsetheke liegen, sind noch gar nicht so lange Bestandteil unseres Speiseplans. Erst um 1900 hielten sie Einzug in deutsche Küchen. Die bereits bei den Azteken bekannte Frucht, stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Christoph Kolumbus brachte das Nachtschattengewächs 1498 mit nach Europa. Im 17. und 18. Jahrhundert galt die Tomate als Zierfrucht, die in Österreich auch Paradeiser oder auch Paradiesapfel genannt wird. Erst die Italiener entdeckten sie für den Kochtopf und die Salatschüssel.
In Deutschland hatten Gärtner Anfang des 20. Jahrhunderts noch oft Schwierigkeiten Tomatenpflanzen, die für eine erfolgreiche Zucht viel Licht und Wärme brauchen, erfolgreich groß zu ziehen. Als sich dann noch das „Tomatenland” Italien von den Deutschen im Ersten Weltkrieg abwandte, war der Begriff der „treulosen Tomate” geboren. Inzwischen gibt es unzählige Tomatensorten auf dem Markt und fast jeder Kleingärtner zieht sich seine Lieblingsexemplare. Für treulos hält die köstlichen Gewächse spätestens seit dem Bekanntwerden ihrer wertvollen Inhaltsstoffe längst niemand mehr.
In 100 Gramm Tomaten stecken:
Interessantester Bestandteil der Paradiesäpfel ist das Lycopin. Der wichtige Schutzstoff der Pflanzen ist ein hervorragender Radikalfänger und packt den Auslöser von Entzündungen direkt an der Wurzel. Besonders bei rheumatischen Erkrankungen werden mit diesem natürlichen Wirkstoff beeindruckende Erfolge erzielt. Viele Tomaten zu essen, bringt aber nur bedingt die Wirkung des Lycopins zum Tragen. Denn in 100 Gramm frischen Tomaten sind lediglich 5 Milligramm des Radikalfängers enthalten. Etwas höher ist die Konzentration in Dosentomaten, weil sie besser ausreifen, meistens sofort verarbeitet werden und einen geringeren Wassergehalt als Frischware haben. Doch auch das Lycopin aus den Dosentomaten wird nur in geringen Mengen von unserem Körper aufgenommen.
Zwei Kilogramm Tomaten werden gewaschen, geviertelt und in einen Mixer gegeben. Hinzu kommen 15 Basilikumblätter, vier Esslöffel Weißwein, eine Prise Salz, etwas Zucker, Pfeffer aus der Mühle und vier zerkleinerte Knoblauchzehen. Die Mischung wird gut püriert und anschließend in ein
über einem Topf hängendes Passiertuch gegeben. Lassen Sie den Fond langsam austropfen und drücken Sie das Tuch nur sanft aus.
Das Ergebnis können Sie als kalte Suppe oder als würzigen Drink servieren.
Um die volle Heilkraft des Lycopins zu bekommen, muss sie mit einem Trick in den Organismus gebracht werden. Entsprechende Präparate (z. B. Vektor-Lycopin, erhältlich in Apotheken) enthalten darum eine spezielle Milchsäure. Sie wirkt für den wertvollen Streiter gegen das Rheuma wie eine Art Türöffner und sorgt dafür, dass er seine volle Kraft entfalten kann.
Neben der entzündungshemmenden Wirkung hat die auch als Liebesapfel bezeichnete Tomate einen hohen Carotin- und Vitamin-C-Gehalt. Leider geht viel davon durch falsche Lagerung verloren. Am besten halten sich Tomaten nämlich nicht im Kühlschrank, sondern bei einer Temperatur von 13 bis 18 Grad. Den Blütenansatz, der von Botanikern als Beere bezeichneten Frucht, ist zudem immer vor dem Verzehr zu entfernen. Er enthält, ebenso wie das Kraut und unreife Früchte, den leicht giftigen Stoff Solanin. Sein Verzehr kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.