Von 27 getesteten Zinkpräparaten waren fünf zu hoch dosiert und auch die anderen 22 waren nur in Ausnahmen zu empfehlen. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift test nach einer Untersuchung von Zinkpräparaten, die in Apotheken und als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden.
Nach Ansicht der Tester sind Nahrungsergänzungsmittel grundsätzlich für solche Personen überflüssig, die sich gesund ernähren. Schon ein Mischbrot mit Käse kann die erforderliche Tagesration an Zink sichern. Dennoch werben gleich acht der 12 getesteten Nahrungsergänzungsmittel mit Versprechen wie “Starke Abwehrkräfte für den ganzen Tag” oder “Zur Stärkung des Abwehrsystems” und bewegen sich damit an der Grenze des Zulässigen, denn Heilsversprechen für Nahrungsergänzungsmittel sind in Deutschland verboten. Vom vorsorglichen Griff in das Pillenregal ist auch jenen abzuraten, die potentiell an Zinkmangel leiden könnten, wie Frauen und Männer, die Diät halten, Veganer sind, sowie werdende und stillende Mütter. Sie sollten sich erst beim Arzt vergewissern, ob sie tatsächlich einen Zinkmangel haben. Ärztliche Hilfe sollten auch die Personengruppen in Anspruch nehmen die tatsächlich auf Zinkpräparate angewiesen sind. Dazu gehören Menschen, die an einer erblichen Störung der Zinkaufnahme oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leiden, aber auch Alkoholiker. Denn der Arzt wird, falls nötig, ein Medikament verschreiben, das dem Arzneimittelgesetz und damit strengeren Kontrollen unterliegt, was bei Nahrungsergänzung nicht der Fall ist. Das bestätigen auch die Testergebnisse: Die Dosierung der 15 apothekenpflichtigen Mittel lag durchweg im grünen Bereich.