Eigentlich wäre er ja schon da, der Frühling, aber so sehr er uns letztes Jahr mit frühsommerlichen Temperaturen im März und April verwöhnte, so sehr zeigt er uns heuer die winterlich kalte Schulter. Zeit also, sich nochmals warm einzukuscheln und die kalten Abende zu Hause mit Kerzen und Wolldecke zu verbringen.
Hochsaison hat aber gerade Salat! Chicorée, Endivien- und Feldsalat sind die knackig-frischen Spezialitäten, die durch ihren kräftigen Geschmack und eine feine Bitternote überzeugen. Besonders gut passt dazu der fein-nussige Geschmack eines kaltgepressten Rapsöls. Selbst Ernährungswissenschaftler werden dieser Empfehlung nicht widersprechen, denn Rapsöl macht jeden Salat noch etwas besser.
Neben seiner Vielseitigkeit zeichnet vor allem seine günstige Fettsäurezusammensetzung unser wichtigstes heimisches Pflanzenöl aus. So sieht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Rapsöl auf Platz 1 der empfehlenswerten Speiseöle und dokumentiert dies auch in der DGE-Lebensmittelpyramide. Kein Wunder, punktet Rapsöl doch mit einem hohen Gehalt an alpha-Linolensäure, einer wertvollen Omega-3-Fettsäure, die dazu beiträgt, einen normalen Blutcholesterinspiegel aufrechtzuerhalten. Dies tut auch die einfach ungesättigte Ölsäure im Rapsöl, wenn sie gesättigte Fettsäuren in der Nahrung ersetzt.
Zu den typischen Salaten der Saison passt eine Vinaigrette besonders gut. Sie besteht aus wenigen Komponenten: Essig, Senf, Salz, Pfeffer, Zucker, einer Schalotte und am besten wertvollem Rapsöl. Als kaltgepresste Variante verleiht es dem Saucenklassiker eine nussige Note, die mit den Bitterstoffen der Wintersalate hervorragend harmoniert. Die Zubereitung ist denkbar einfach. Zuerst werden die Gewürze mit dem Essig gut verrührt, bis sich Salz und Zucker aufgelöst haben. Dann schlägt man das Rapsöl unter, zunächst tropfenweise, dann in dünnem Strahl. So erhält man ein sämiges Dressing, das den Salat perfekt überzieht. Noch schneller geht es, wenn man alle Zutaten zusammen in ein Schraubglas füllt und dieses dann einfach kräftig schüttelt. Wer mag, gibt am Ende noch Kräuter hinzu.
Wem jedoch eher der Sinn nach etwas Warmem steht, der brät seinen Salat einfach in der Pfanne und serviert ihn warm. Denn Salat kann auch gemütlich. Und wenn ein herzhaftes Topping hinzukommt, wird aus ihm ein ganz besonders raffinierter Seelenschmeichler für die kalte Jahreszeit. Camembert-Ecken, die erst mit Speck umwickelt und dann ebenfalls gebraten werden und ein süß-fruchtiges Dressing mit nussig schmeckendem, kaltgepresstem Rapsöl machen den Wintergenuss perfekt.
Gebratener Romanasalat mit Camembert und Rapsöl-Johannisbeer-Dressing (für 2 Personen)
Und so geht’s:
Camembert vierteln und die Keile mit jeweils 2 Scheiben Speck umwickeln. Anschließend ca. 10 Minuten kühl stellen.
Für das Dressing 3 EL Wasser, Gelee, Essig und Senf in einer Schüssel glattrühren. Unter Rühren das kaltgepresste Rapsöl langsam zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Romanasalat waschen, trocknen und in Viertel schneiden. Zitrone heiß abspülen, trocken tupfen und die Schale fein abreiben. Haselnüsse grob hacken. 4 EL Rapsöl in einer Pfanne erhitzen und den Salat darin von allen Seiten heiß anbraten. Haselnüsse und Zitronenabrieb zugeben und durchschwenken. Mit Salz und Pfeffer würzen. Salat auf Tellern anrichten.
Camembert in der noch heißen Pfanne mit restlichem Rapsöl von allen Seiten scharf anbraten. Camembert auf dem Salat anrichten und alles anschließend mit Dressing beträufelt servieren.
Na dann, bon appetit!