Rund 2,7 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischem Tinnitus. Stille bringt ihnen keine Entspannung, sondern vor allem eines: Stress. Je stiller, desto unangenehmer wird das Ohrgeräusch - es rückt in den Vordergrund und klingt teilweise unerträglich laut. Denn nehmen Lärmpegel und Umgebungsgeräusche ab – pfeift, piept, brummt oder summt es viel lauter im Ohr. Eine kausale Behandlungsmöglichkeit besteht jedoch bislang nicht.
Strategien, diesen Eskalationsprozess zu durchbrechen, bietet u. a. Übungen zur Aufmerksamkeitslenkung oder Entspannungsübungen, mit deren Hilfe die Geräusche in den Hintergrund treten.
Langfristig empfiehlt die S3-Leitlinie „Chronischer Tinnitus“[^1] eine kognitive Verhaltenstherapie, basierend auf der Vermittlung von Bewältigungsstrategien, sodass Betroffene erfahren: „Ich bin kein Opfer meines Tinnitus! Wie laut ich das Geräusch wahrnehme, liegt in meiner Hand.“
Doch, wie so oft in unserem Gesundheitssystem, sind Therapieplätze rar und die Wartezeiten können durchaus bis zu einem Jahr betragen.
Abhilfe könnte hier die verschreibungsfähige, digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) Kalmeda® schaffen. Mit ihr wird diese Versorgungslücke geschlossen und Betroffenen eine schnell verfügbare kognitive Verhaltenstherapie auf Rezept angeboten.
Leben mit dem Tinnitus heißt in erster Linie sich die Frage zu stellen, ob ein Tinnitus stört oder nicht. Diese eigene, innere Einstellung läßt sich einzig mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen beeinflussen. Dabei durchläuft der Patient fünf Level. Sie bauen systematisch aufeinander auf und beinhalten Übungen zu Aufmerksamkeitslenkung, Entspannung, Achtsamkeit, Akzeptanz und Selbstwirksamkeit.
Darüber hinaus erhält der Patient einen umfangreichen Wissensteil, angenehme Hintergrund- und Natur-Sounds, Entspannungsübungen sowie geführte Meditationen.
Und wie bereits erwähnt, diese Therapie ist verschreibungsfähig - sollte Ihr Arzt darüber noch nicht Bescheid wissen, klären Sie ihn ruhig auf bzw. lassen Sie es sich von Ihrer Krankenkasse bestätigen. Das ist Ihr gutes Recht!
Weitere Informationen findet man hier
[^1]: S3-Leitlinie Chronischer Tinnitus, 017/064, Stand Sept. 2021