Inspiriert vom japanischen Shinrin-Yoku gewinnen das Waldbaden als auch Heilwälder im deutschsprachigen Raum (DACH-Region) zunehmend an Bedeutung. Beide Praktiken nutzen die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Waldes zur Prävention und Therapie verschiedener Beschwerdebilder. Rückenwind erhielt das Waldbaden durch eine Reihe von Studien, die belegen, dass es tatsächlich gesund und zudem Streß abbauend ist, dem Rauschen der Blätter zu lauschen und ab und zu Rinde oder Moos zu befühlen. Als Ursachen nennen Gesundheitsexperten vor allem Terpene, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die auch in ätherischen Ölen enthalten sind und von denen heute über 8.000 bekannt sind. Längst ist nachgewiesen, dass das menschliche Immunsystem auf diese Substanzen mit einer Stärkung der Abwehrkräfte reagiert. So erhöht ein zwei- bis dreistündiger Waldspaziergang die Anzahl und Aktivität der natürlichen Killerzellen um 40 Prozent, sagen etwa Mitarbeiter des 2012 in Japan gegründeten Forschungszweigs „Waldmedizin“. Zudem kann die entspannende Wirkung des Waldes zu einer Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz führen. Dadurch verringert sich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Der Begriff Heilwald bezeichnet ein speziell zu gesundheitsfördernden Zwecken ausgewiesenes Waldgebiet. Heilwälder besitzen nicht nur eine besondere Luftqualität, sie strahlen Ruhe aus und liegen in einer Umgebung, die nachweislich positive Effekte auf Körper und Geist hat. Natürlich kann man diese Effekte an jedem Ort testen, an dem sich Waldgebiete befinden. Verstärkt werden sie jedoch durch eine therapeutische Anleitung, wie sie in ausgewiesenen Kur- oder Heilwäldern angeboten wird. In diesem Premiumarealen mit häufig altem bis sehr altem Baumbestand liegt der Fokus auf diversen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention von Krankheiten, darunter insbesondere Verfahren, die Entschleunigung fördern, wie Body-Mind-Übungen oder Achtsamkeitspraxis.
Die Qualifikation zu einem ausgewiesenen Heilwald erfolgt in der Regel in Zusammenarbeit mit Medizinern, Umweltwissenschaftlern und Tourismusverbänden. Notwendig dafür sind u. a.:
Generell variiert die Übernahme der Kosten für Waldbaden und Aufenthalte in Heilwäldern bei den Krankenkassen je nach (Bundes-)Land. So bezuschussen in Deutschland einige Krankenkassen Kurse zum Waldbaden im Rahmen von Präventionsprogrammen. Es empfiehlt sich, direkt bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen, ob und in welchem Umfang eine Kostenübernahme möglich ist.
Da weder in Österreich noch der Schweiz Waldbaden als Therapieform flächendeckend anerkannt ist, werden die Kosten in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen. Allerdings können einige Versicherungen individuelle Bezuschussungen gewähren. Es ist daher ratsam eine direkte Anfrage bei der jeweiligen Krankenkasse zu stellen.
Waldbaden ist weit mehr, als einen Baumstamm zu umarmen. Es lehrt uns einen Ameisenhaufen, Wildblumen, aber auch Büsche, Blätter und Bäume genau zu sehen. Man atmet den erdigen Duft und lauscht dem Vogelgezwitscher. Dass der Wald dem Menschen guttut erkannte vor 200 Jahren schon Johann Wolfgang von Goethe, der uns dieses Gedicht schenkte: „Ich ging im Walde so für mich hin, und nichts zu suchen, das war mein Sinn.“ Und genau in diesem Nicht-Suchen liegt das Glück eines Walderlebnisses als natürliches Mittel seine Batterien neu aufzuladen. So einfach - so effektiv!
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