Jedes Jahr präsentiert der Generika-Hersteller STADA seinen Gesundheitsreport - oft mit erstaunlichen Ergebnissen. 2017 weist er darauf hin, dass vor allem die junge Generation beim Thema Gesundheit nicht gerade viel weiß.
Sie sind jung, sogar sehr jung, bestens vernetzt in der digitalen Welt und doch ziemlich ahnungslos. Zumindest wenn es um ihre Gesundheit geht. Denn rund zwei Drittel der 18- bis 24-Jährigen in Deutschland verfügen nur über eine sehr unzureichende Gesundheitskompetenz und selbst bei elementaren Gesundheitsthemen leben sie meist im Tal der Ahnungslosen.
Der kürzlich präsentierte aktuelle Report wollte herausfinden, wie Gesundheitswissen vermittelt wird und wie gut die junge Generation informiert ist. Man befragte junge Menschen zu ihrer Gesundheitsbildung und musste feststellen, dass die Ergebnisse alles andere als erfreulich sind. Denn 66 % der jungen Erwachsenen haben wenig bis keine ausreichende Gesundheitskompetenz. Nur von 34 Prozent kann man eine solche annehmen, ermittelte man.
Das hat zur Folge, dass viele der jungen Erwachsenen sich nur mühsam im Gesundheitssystem zurechtfinden und Anweisungen von Ärzten nur schlecht bis gar nicht folgen können. Um herauszufinden, wo die blinden Flecken besonders groß sind, wurde die Gesundheitskompetenz auf weitere relevante Fragestellungen aus dem Alltag übertragen. Mit leider bedenkenswerten Irrtümern als Ergebnis!
Erkältung und Antibiotika: Nur 40 Prozent der 18- bis 24-Jährigen wissen, wie lange sie mit einer Erkältung ansteckend sind. 13 Prozent beenden Antibiotika-Behandlungen zu früh. 38 Prozent wissen nicht, was Antibiotikaresistenz bedeutet, und 36 Prozent denken fälschlicherweise, dass Antibiotika gegen Viren helfen.
Geschlechtskrankheiten: Das Wissensdefizit in diesem Bereich ist alarmierend. 85 Prozent der Teilnehmer wissen nicht, dass ungeschützter Sex sowohl HIV, Syphilis als auch HPV übertragen kann. Lediglich 54 Prozent nutzen immer ein Kondom, wenn sie mit einem neuen Partner schlafen.
Ärzte: 30 Prozent der Befragten wissen nicht, dass ein Gynäkologe hauptsächlich Frauen behandelt. 31 Prozent glauben fälschlicherweise, dass nur Männer zum Urologen gehen dürfen. Dass ein Orthopäde auch Organschäden behandelt, denken irrtümlicherweise 18 Prozent der Studien-Teilnehmer.
Gesundheitssystem: Rund 25 Prozent der jungen Erwachsenen glauben noch an die Praxisgebühr. 35 Prozent der Befragten haben keine Ahnung, dass Hausärzte von den Krankenkassen pro Patient bezahlt werden. Darüber, dass sich Krankenkassen auch aus den Beiträgen ihrer Versicherten finanzieren, sind sich nur 62 Prozent der Teilnehmer im Klaren.
Ob ein Schulfach GESUNDHEIT Abhilfe schaffen könnte? Diese Frage gilt es vor allem in der Bildungspolitik zu diskutieren.
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