Doch, es gibt sie noch - die einst so gefürchteten Götter in Weiß - jene Ärzte, die Patienten gerne von oben herab behandeln und generös mit “mal sehen, was wir tun können” wie Untergebene abfertigen. Stimmt, es sind wesentlich weniger geworden. Und das mag auch daran liegen, dass die medizinisch Hilfe Suchenden zwischenzeitlich mündig geworden sind - man traut sich durchaus nachzufragen, auch wenn es beim Gegenüber ein Augenrunzeln nach sich zieht. “Ah sie sind vom Fach”, lautet dann gerne die Frage, wenn Arzt vielleicht nicht weiß, was er Patient antworten soll. Nein, Patienten sind nicht vom Fach, aber sie können sich zwischenzeitlich umfassend informieren - nicht immer wirklich gut, und schon gar nicht zur Freude der Ärzteschaft. Dies zeigt jedenfalls eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Ärzte schätzen weder Dr. Internet noch Patienten, die ihnen sagen, was sie darin alles gefunden haben. Kein Zweifel, nicht alles ist richtig, vieles wird falsch interpretiert - aber was soll man in einer Zeit, in der man weltumfassend in Sekunden kommunizieren und auch recherchieren kann, von einem Berufsstand halten, dessen Vertreter oftmals gar nicht in der Lage sind, jenes Medium, welches uns so sehr beherrscht, auch nur zu bedienen?
Die genaue Analyse der Bertelsmann-Studie finden interessierte Patienten und vielleicht auch der ein oder andere Arzt hier! Und niemand soll sich, wie von 25 % der Ärzteschaft gewünscht, “von der eigenständigen Suche nach Informationen abweisen lassen”.
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