Ein neues Projekt welches die KKH zusammen mit der Charité durchführt, könnte für viele ältere Menschen hilfreich sein. Denn wer kennt sie nicht, die vielen kleinen Stolperfallen, sei es im Teppichboden, eine übersehene Treppenstufe oder Unebenheiten im Gehweg? Gerade wenn Menschen älter werden, verringert sich die Stabilitätssicherheit und damit erhöht sich das Risiko für Stürze. Schmerzhafte Folgen davon können Knochenbrüche wie beispielsweise eine Oberschenkelhalsfraktur sein.
Laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse haben im Jahr 2019 mehr als zwei Prozent der über 75-Jährigen und fast acht Prozent der über 90-Jährigen einen solchen Bruch erlitten, der in der Regel stationär behandelt werden muss. Vor allem Frauen sind aufgrund von Osteoporose-Anfälligkeit deutlich häufiger betroffen, verbunden mit einem oft langen Leidensweg, den Spätfolgen und den Verlust an Selbstständigkeit.
Um das Sturzrisiko zu minimieren, gibt es nun ein Projekt mit der Charité Berlin in 33 Pflegeeinrichtungen. In diesen Heimen erfolgt eine Smartphone-basierte Mobilitäts- und Risikoanalyse der Bewohner. Dafür filmen die Pflegekräfte die zu Pflegenden beim Aufstehen von einem Stuhl sowie beim Laufen. Eine App analysiert die komplexen Gangbewegungen und ermittelt mit Hilfe künstlicher Intelligenz das individuelle Sturzrisiko der Senioren. Anhand der Ergebnisse erhält der Pflegebedürftige individuelle Vorschläge für Präventionsmaßnahmen und wird bedarfsgerecht in vorbeugende Gruppenangebote gesteuert, um mögliche Stürze zu vermeiden und die Mobilität zu fördern.
Bei dem wissenschaftlichen Projekt soll zum einen ermittelt werden, wie hoch die Akzeptanz bei Bewohnern und Pflegekräften für die App ist und zum anderen natürlich, ob durch den Einsatz der App Stürze nachhaltig reduziert werden können. Dafür wird es von der Forschungsgruppe Geriatrie der Berliner Charité begleitet und ausgewertet.