Die Risikolebensversicherung gehört zu den bekanntesten Versicherungen überhaupt. Immerhin 7,6 Millionen reine Risiko-LV-Verträge gab es laut GDV im Jahr 2020. Wann lohnt sich eine solche Police wirklich und was ist beim Abschluss zu beachten?
Was deckt eine Risikolebensversicherung ab?
Eine Risikolebensversicherung deckt in erster Linie das Todesfallrisiko des Versicherten ab. Stirbt dieser, erhalten die im Vertrag festgelegten Personen die vertraglich festgelegte Versicherungssumme.
Doch Achtung: Hierbei wird kein Kapitalstock aufgebaut. Läuft die Versicherung ab und der Versicherungsfall ist nicht eingetreten, erhalten die Begünstigten auch kein Geld. Es handelt sich also um eine reine Risikoabsicherung.
Wann ist eine solche Versicherung sinnvoll?
Eine Risikolebensversicherung ist in vielerlei Hinsicht eine sinnvolle Absicherung:
- Familien mit einem Hauptverdiener
Eine solche Police ist vor allem dann lohnend, wenn Familien nur über einen Hauptverdiener verfügen. Stirbt dieser, fällt die Haupteinkommensquelle weg und die Hinterbliebenen haben hohe finanzielle Lasten zu stemmen, beispielsweise die Abtragung eines Immobilienkredites. In einem solchen Fall kann eine Risikolebensversicherung zumindest die finanzielle Not lindern und den Kindern ein hartes Leben in einer finanziell prekären Lage ersparen.
- Unverheiratete Paare
Auch unverheiratete Paare profitieren von einer entsprechenden Police in besonderem Maße. Ihnen steht nach dem Tod eines Partners nämlich keine Witwenrente zu. Die Versicherungssumme kann diese Lücke füllen und der hinterbliebenen Person die Neuordnung des eigenen Lebens einfacher machen. Wenn sich beide gegenseitig schützen möchten, funktioniert dies über eine sogenannte verbundene Risikolebensversicherung.
- Absicherung großer finanzieller Verpflichtungen
Eine Lebensversicherung kann auch in Situationen interessant werden, in denen es um die Absicherung einer großen finanziellen Verpflichtung geht. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Paare gemeinsam eine Baufinanzierung aufnehmen, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen.
Darüber hinaus ist eine solche Konstellation auch unter Geschäftspartnern bei der Gründung eines Unternehmens interessant. Stirbt einer der beiden Partner, kann die Versicherungssumme das eventuell noch junge Unternehmen vor einer finanziellen Schieflage bewahren.
Was ist beim Abschluss einer Lebensversicherung zu beachten?
Wer sich für eine entsprechende Police interessiert, sollte dabei auf verschiedene Aspekte achten.
Dazu gehören:
- Möglichst früher Abschluss
Grundsätzlich gilt: Je früher eine Risikolebensversicherung abgeschlossen wird, desto günstiger fällt diese aus. Wer noch jung und gesund ist, zahlt nämlich eine deutlich geringere Prämie als ältere Menschen mit Vorerkrankungen.
Weitere Faktoren für die Kosten der Police sind:
- Nichtraucher oder Raucher
- Körpergewicht
- Ausgeübter Beruf
- Allgemeiner Gesundheitszustand
- Bestimmte Vorerkrankungen
- Höhe der Versicherungssumme
- Tarife vergleichen
Auch wenn die Kosten bei einer Risikolebensversicherung sich eher in einem kleinen Rahmen bewegen, existieren durchaus Unterschiede. Aus diesem Grund sollten Interessenten die verschiedenen Tarife miteinander vergleichen. So lässt sich der gewünschte Versicherungsschutz zu möglichst günstigen Konditionen finden.
- Versicherungssumme sinnvoll kalkulieren
Die Versicherungssumme entscheidet mit über die Höhe des Beitrags. Trotzdem sollten sich Interessenten bei der Höhe vor allem am Bedarf der Hinterbliebenen orientieren. Bei der Absicherung von Krediten fällt dies wiederum leicht, da dann einfach die Höhe der jeweiligen Kreditsumme gewählt wird.
Wer die Versicherungssumme am Ende zu niedrig ansetzt, riskiert, die Hinterbliebenen unzureichend abzusichern. Umgekehrt sorgt eine viel zu hohe Versicherungssumme dafür, dass die regelmäßigen Kosten überhandnehmen.
Als Faustregel gilt:
- Familien mit kleinen Kindern oder Alleinerziehende: Das Fünffache des Bruttojahreseinkommens
- Familien mit großen Kindern oder ohne Kinder: das Dreifache des Bruttojahreseinkommens
Risikolebensversicherung als Basis des Hinterbliebenenschutzes
Die Nachfrage nach Risikolebensversicherungen hat in den letzten 10-15 Jahren abgenommen. Dies liegt vor allem an der Tatsache, dass das traditionelle Familienbild mit einem Hauptverdiener immer weiter zurückgedrängt wird. Arbeiten jedoch beide Ehepartner und beziehen ein ähnliches Gehalt, tritt der Hinterbliebenenschutz etwas in den Hintergrund. Trotzdem lohnt sich eine Risikolebensversicherung auch heute noch in vielen Fällen und kann zumindest die finanzielle Lücke füllen, die nach dem Tod des Versicherungsnehmers entsteht.
Zusätzlich erweist sich eine solche Police zur Absicherung von Krediten als immer beliebter. Wer eine Risikolebensversicherung abschließen möchte, sollte sich die verschiedenen Tarife genau anschauen und die Versicherungssumme sinnvoll kalkulieren. Werden diese Aspekte beachtet, steht einem guten Hinterbliebenenschutz nichts mehr im Wege.
Ihr Kommentar zum Thema
Bitte melden Sie sich an, um zu kommentieren.