Träger einer bestimmten Genmutation haben ein 50 Prozent geringeres Herzinfarktrisiko. Dies fand ein internationales Forscherteam unter Leitung des Kardiologen Prof. Heribert Schunkert, Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums der Technischen Universität München (TUM), im Rahmen einer breit angelegten Vergleichsstudie heraus. Könnte man dieses Gen medikamentös ausschalten, ließe sich die Herzinfarktrate deutlich senken.
An der vier Jahre dauernden Studie waren 129 Wissenschaftler aus 15 Ländern beteiligt. Ihre Ergebnisse stellten die Forscher im New England Journal of Medicine vor. „Anhand unserer Ergebnisse gilt es jetzt, Medikamente zu entwickeln, die die Wirkung des ANGPTL4-Gens neutralisieren und dadurch das Herzinfarktrisiko senken,“ sagt Studienleiter Prof. Schunkert. „Anderen Forschern ist das zumindest im Tierversuch schon gelungen. So sanken bei Affen, die einen neutralisierenden Antikörper gegen ANGPTL4 bekamen, die Blutfette drastisch ab. Das gibt Hoffnung, dass ähnliche wirkende Antikörper-Präparate bald auch beim Menschen erfolgreich eingesetzt werden können.“