Fast jeder sexuell aktive Mensch infiziert sich im Laufe seines Lebens mit Humanen Papillomviren. Wenn die Infektion mit HPV nicht von allein ausheilt und es zu einer persistierenden Infektion kommt, können Gewebeveränderungen bis hin zu bestimmten HPV-assoziierten Tumoren die Folge sein, wie zum Beispiel anogenitalen Plattenepithelkarzinomen oder Zervixkarzinomen.
Kein gutes Licht auf die deutsche Gesundheitsaufklärung wirft das Ergebnis einer Umfrage zu Humanen Papillomviren (HPV): Denn in der in zehn europäischen Ländern durchgeführten Studie gaben nur 40 % der deutschen Teilnehmer an, Humane Papillomviren überhaupt zu kennen. Dass einige HPV-Typen bestimmte Krebsarten auslösen können, war sogar nur etwa einem Drittel (32 %) der befragten Deutschen bekannt. Beim Umfrage-Spitzenreiter Spanien waren hingegen das Bewusstsein für HPV (87 %) und das Wissen über die karzinogene Auswirkung von HPV (62 %) wesentlich besser. Die Ergebnisse der HPV Awareness Study verdeutlichen den großen Nachholbedarf hinsichtlich Informationen zu HPV in Deutschland.
Das geringe Wissen zu HPV in Deutschland korreliert mit einer niedrigen Impfquote. Im Jahr 2015 betrug sie bei den 15-jährigen Mädchen nur 31,3 %, obwohl die Ständige Impfkommission (STIKO) schon seit 2007 eine HPV-Impfung für alle Mädchen empfiehlt. Im Juni 2018 hat die STIKO die Standardimpfung gegen HPV nun auch für Jungen beschlossen. Das erklärte Ziel der HPV-Impfung von Mädchen und Jungen ist eine Reduktion der Krankheitslast durch bestimmte HPV-assoziierte Tumore.
Vor diesem Hintergrund sind insbesondere Ärzte gefordert, die als wichtige Informationspartner zur Verbesserung der Akzeptanz der HPV-Impfung beitragen können.
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