Es wurden Fortschritte im Bereich der Neurodermitis diskutiert wie neue Biologika, von welchen als erstes Dupilumab, ein Antikörper gegen Interleukin 4 und 13, bald auf den Markt kommen wird. Weitere neue Substanzen sind unter anderem auch Tezepelumab und Nemolizumab gegen Interleukin 31. Aber auch in der topischen Therapie gibt es seit langem mit Crisaborol als 2%ige Crème eine neue sehr gut verträgliche Option für die Patienten.
Beim Thema Alterung durch UV-Licht bzw. Schutz davor wird eine natürliche Substanz als zunehmend interessant betrachtet: Polypodium leucotomos (PL). Dieser aus einer Farnart gewonnene Stoff kann entweder systemisch oder topisch angewendet werden. Er wirkt als Radikalfänger da er ein Antioxidant ist. Freie Radikale lassen einen schneller altern und schädigen die DNA. Dies wird nicht nur durch UV Licht sondern auch zum Beispiel durch Rauchen oder Umweltverschmutzung ausgelöst. In Tierversuchen konnte durch die tägliche Einnahme von PL das Hautkrebsrisiko gesenkt werden. Dabei ist die Substanz gar nicht neu, bekannt und verwendet wird sie schon seit 25 Jahren, daher weiß man auch, dass keine Nebenwirkungen hierbei auftreten. In Amerika empfehlen viele Hautärzte die tägliche dauerhafte Einnahme dieser Substanz, nicht nur um vor der Alterung der Haut zu schützen sondern um ggf. auch beim Menschen das Hautkrebsrisiko zu mindern.
Auch im Bereich der sehr störenden Keloide gibt es neue Erkenntnisse. Man weiß, dass nach einer Keloidoperation es in 72% der Fälle zu einem Rezidiv kommt. In Studien konnte jetzt durch eine direkt nach der Operation durchgeführte Behandlung mit Imiquimod 5% 1 mal täglich für 2 Monate das Rezidivrisiko auf nur noch 20% reduziert werden. Bei alten Keloiden zeigte dies jedoch keine Wirksamkeit. Eine weitere Option ist auch die postoperative Radiatio, hier konnten sogar noch geringere Rezidivraten erreichet werden. Auch Therapieversuche mit Verapamil Injektionen direkt in das Keloid erbrachten gute Ergebnisse. Bei der Rosacea gibt es als neuen topischen Wirkstoff für diese Indikation 1%ige Oxymetazolin Crème. Diese wirkt ähnlich wie Brimonidintartrat, setzt aber ca. 30 Minuten später ein. Generell gut kombinieren lassen sich beide Substanzen mit topischem Ivermectin.
So wird es also auch im nächsten Jahr spannend bleiben, was es auf dem Gebiet der ästhetischen dermatologischen und chirurgischen Medizin an Neuerungen und Innovationen geben wird.
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