Ein neues, sogenanntes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) ist gegen eine bestimmte, definierte Oberflächenstruktur von Krebszellen (HER2) gerichtet. Es kann bei PatientInnen zur Anwendung kommen, bei denen eine Brustkrebserkrankung mit dieser speziellen Oberflächenstruktur diagnostiziert wurde und bei denen sich bereits Metastasen gebildet haben, der Tumor nicht mehr operabel ist und die auf andere, zuvor verabreichte Therapien nicht mehr ansprechen (sogenanntes HER2-positives metastasiertes Mammakarzinom). Das Medikament wird PatientInnen als Infusion verabreicht.
Bei PatientInnen mit einem nicht operablem oder metastasiertem HER2-positivem Mammakarzinom besteht trotz der bislang verfügbaren Therapien ein hoher Bedarf an weiteren Behandlungsoptionen. Hintergrund ist, dass eine Brustkrebserkrankung im vorbehandelten und metastasierten Stadium oft schnell voranschreitet und dass PatientInnen in diesem Stadium auf die bislang verfügbaren Therapien zunehmend schlecht ansprechen.
Die Zulassung des Medikaments durch die EMA basierte auf den positiven Ergebnissen einer wissenschaftlichen Studie, in der HER2-positive metastasierte Mammakarzinom-PatientInnen mit dem ADC behandelt wurden. Im Median hatten die PatientInnen zuvor bereits sechs unterschiedliche andere, u. a. gegen HER2 gerichtete Therapien erhalten, die das Voranschreiten der Brustkrebserkrankung aber nicht aufhalten konnten. In der Studie zeigte sich, dass trotz der intensiven Vorbehandlung sehr viele der PatientInnen auf die neue Therapie ansprachen und diese Wirksamkeit lange anhielt. Der Zeitraum, innerhalb dessen die Erkrankung durch die Therapie unter Kontrolle gebracht werden konnte, es also zu keiner weiteren Krebsausbreitung im Körper kam, war ebenfalls lang. Im Vergleich zu den Krankheitsverläufen, die man aus der Erfahrung bei derart intensiv vorbehandelten PatientInnen erwarten würde, sind die Ergebnisse der neuen Therapie als sehr gut einzuschätzen. Obwohl das ADC auch eine Chemotherapie beinhaltet, waren die Nebenwirkungen, die in der Studie bei PatientInnen unter der Therapie eintraten, für die behandelnden Ärzte gut handhabbar, und es kam zu wenigen durch unerwünschte Ereignisse bei der Langzeitbehandlung bedingten Therapieabbrüchen.
Quelle: PM Daiichi-Sankyo
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