Seit uns die Benzinpreise täglich Schweißperlen auf die Stirn treiben, spielt man immer häufiger mit dem Gedanken, es doch nun endlich auch mal mit einem Hybrid-Fahrzeug zu versuchen. Tut ja weder weh, noch kostet es so viel mehr, als die normalen Diamantstaubschlucker. Doch mit welchem Modell soll man es denn versuchen? Während deutsche Technologie ja angeblich immer Weltspitze ist, hat man hier – mal abgesehen von den seit Adams Zeiten Auto bauenden Rüsselsheimern – geschlafen. Spitze sind hier die Globalplayers aus dem asiatischen Gefilden. So kam uns der Hinweis, dass man bei Lexus, dem Premiumsegment von Toyota, nun einen kleinen, aber äußerst feinen Hybrid-Kompaktwagen im Angebot hätte.
Der Lexus CT 200h, 4,32 Meter lang, 1,76 Meter breit und exakt 1,43 Meter hoch, ist ein sogenanntes Vollhybridmodell, also mit kombiniertem Benzin-Elektro-Antrieb ausgestattet. Laut Hersteller soll er nur 3,7 l verbrauchen, nur und 87 g/km CO2 ausstoßen und mit rund € 29.000,– geradezu ein Schnäppchen sein. Antriebstechnik und wohl auch sonst so einiges wurden vom Halbbruder PRIUS von Toyota übernommen. In der engeren Familie weiß man halt, was man bekommt. Ist ja auch ganz legitim.
Bei Abholung meines ersten Hyybridflitzer, in Köln, vor der Stadt, sozusagen schon fast auf der grünen Wiese, erklärt mir dankenswerter Weise ein netter Herr aus der Technik alle meine Fragen. Auf die Erkundigung, ob er denn stehen bleibe, wenn er keinen Saft mehr hätte, lächelt er nachsichtig und schüttelt entschieden den Kopf. „Nein, keine Sorge, Sie werden gar nicht merken, dass er von Hybrid auf Benziner umschaltet. Fahren Sie das Auto einfach so, wie Sie jeden anderen Wagen auch fahren würden“. Ich bin unendlich erleichtert, dass mir ein versierter Kenner der unzähligen Knöpfe, Schalter, Hebel und sonstigen Vorrichtungen all diese segensreichen Erfindungen der heutigen modernen Autozubehör-Technik geduldig erklärt, mich probieren lässt und auch die Geduld nicht verliert, als ich mit dem wunderschön anzusehenden und versenkbaren Display, steuerbar via einer Art Computermaus an der Mittelkonsole, auf Kriegsfuß gerate. Mit ein wenig Geduld kapiere sogar ich technischer Hasenfuss alles, was der CT 200h so an Geheimnissen in sich birgt. Eigentlich ja ganz einfach: „you press the button, we do the rest“ hieß einmal der Werbeslogan einer einst weltbekannten Filmfirma, die kürzlich auch ins Nirwana abdriftete. Na ja, ganz so einfach sind all die fein aufeinander abgestimmten Ausstattungserrungenschaften dann doch nicht zu handhaben, aber, es kommt nahe bei – das sollte einfach mal gesagt werden. Gas geben muss man schon noch selber, tanken ab und an leider auch noch, aber alles andere – kann man sich echt auf das hübsche, fünftürige Nobelfräulein verlassen. Platz bietet es, dank umlegbarer Rücksitze ausreichend, sogar Herrn jenseits der 1,90m-Marke, brauchen zum Besteigen keinen Yogakurs zu absolvieren. Der Kofferraum weist rund 345 l Volumen auf, Platz genug also für Koffer, Spielzeug, Sportutensilien oder auch größere Einkäufe und Getränkekisten.
Zwei Kilometer mit maximal 45 km/h könnte die Hybrid-Lady rein theoretisch nur elektrisch zurücklegen. Aber wer will das schon ausprobieren? 136 PS speisen sich beim Lexus CT 200h aus einem 1,8 l starken Benzinmotor in Kooperation mit dem Elektromotor. Wer gerade die Power liefert, lässt sich am Armaturenbrett auch ablesen. Mal sieht man den drehenden Motor, mal die arbeitende Batterie, mal speist der eine den anderen und dann wieder umgekehrt. Wenn es flott sein darf, dann wird man den Antriebsmodus von Komfort auf Dynamik umschalten, so kann der persönliche Fahrstil einfach mit vier zur Verfügung stehenden Varianten gewählt werden. Allerdings sollte man beim Powerfahren auch nicht erwarten, dass er dies mit 3,7 l auf 100 km schafft, denn dann sorgt der Motor, wie bei jedem normalen PKW für den kraftvollen Antrieb. Der im Fahrzeugboden integrierte Akku lädt sich mit Motor- und Bremsenergie.
Man zeigt schon gern, wer man ist und was man hat – keine Frage – der Lexus CT 200h will im Segment der oberen Spitze mithalten können und lässt sich dies auch einiges kosten. Hochwertige Kunststoffe, ergänzt durch edles Leder und Metallapplikationen bereichern den Innenraum. Zwei-Zonen-Klimaautomatik, elektrische Fensterheber, ein gigantisches Audiosystem und zehn Airbags gehören zur Serienausstattung. Ganz ehrlich, bis wir all die Feinheiten auch verstanden haben, dürften einige Kilometer vergehen. Aber die werden wir gerne zurück legen- denn diese ökogedrimmte Hybridtante aus dem Reich der aufgehenden Sonne macht einfach Spaß – und wann hat man den schon noch?
Weitere Infos unter: www.lexus.de