„Baby-Maker, Baby-Boomer“ und die kaufkraftstarke BestAger-Generation sind genau die richtigen Kunden für dieses Auto. Immerhin lässt sich sein Innenraum im Ruck-Zuck-Verfahren in allen möglichen und unmöglichen Variationen verstellen – und zwar ohne Verrenkungen oder der Gefahr, einen Bandscheibenvorfall zu provozieren. Und daran sind die hinteren Türen des Meriva nicht ganz unschuldig. Wer schon mal das Vergnügen hatte in einen Rolls Royce zu steigen, weiß wovon die Rede ist. Sogenannte gegenläufig angeschlagene Türen eröffnen nämlich mit einem Öffnungswinkel von bis zu 84 Grad wahrhaft königliche Perspektiven beim Ein- und Aussteigen. Die nach hinten öffnenden Türen gab es übrigens bereits in den dreißiger und fünfziger Jahre bei Opel. Allerdings, und Wahrheit muss Wahrheit bleiben, sie hatten nicht den besten Ruf, da sie wohl mitunter während der Fahrt aufsprangen und damit als nicht gerade gesundheitsfördernd für die Insassen galten. Aber zwischenzeitlich ist die Ingenieurskunst ja nicht stehen geblieben. Und man ist bei Opel ganz sicher, dieses Problem ein für alle Male gelöst zu haben.
Mit einer Länge von 4,29 Meter und einer Breite von 1,81 Meter bietet der Mini-Van reichlich Platz für wachsende Familien oder aktive Rentner. Ob Kinderwagen oder E-Bike, alles eigentlich nicht wirklich ein Problem für den Meriva. Denn mit wenigen Griffen verwandeln sich die verschiebbaren Rücksitze in ebene Ladeflächen und mit Hilfe des Flex Space können die Sitze sogar ein wenig nach innen rutschen. Überhaupt sind die Ergonomiesitze nicht nur mehrfach verstellbar, sondern auch besonders rückenfreundlich und zudem auch noch bequem. Die „Aktion gesunder Rücken e.V.“ hat sie sogar mit einem Gütesiegel ausgezeichnet.
Für Biker ein Highlight ist der Flex-Fix-Fahrradträger, eine Art Schublade, die man auf der Rückseite einfach unter dem Kofferraum hervorziehen kann und bis zu drei Fahrrädern aufnimmt. Die Andockung der Räder ist hingegen nicht ganz so einfach, wie man e gerne hätte. Es bedarf Kraft und Fingerspitzengefühl und sollte ein paarmal geübt werden.
Der Vielkönner mit dem Blitz im Logo ist zwar nicht unbedingt der Schnellste, doch wer gerne bequem und gemütlich reisen möchte, wird seine Freude an ihm haben. Und das obwohl er als Diesel gerade mal so um die 180 km/h schafft. Aber mal ehrlich: Muss es wirklich schneller sein? Weder Senioren noch Eltern brauchen wirklich rennfähige fahrbare Untersätze. Oder? Die allermeisten Käufer entscheiden sich laut Werk für den 1.4 ecoFlex mit 120 PS. Serienmäßig gibt es auch das ESP, welches mögliche Ausbrüche sofort reguliert.
Laut ADAC-Pannenstatistik 2010 schneidet der Opel Meriva (Zulassungsjahre 2005-2010) fast in allen Punkten mit den besten Bewertungsstufen ab. Da kann man nur noch fragen: Was will man denn noch mehr?
Kurzbewertung | Meriva 1,4 Ecotec (Opel) |
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Raumangebot | Großzügig und vor allem bequem zum beladen mit variablen Rücksitzen und breiten FlexDoors |
Übersichtlichkeit | Könnte trotz erhöhter Sitzposition durchaus verbessert werden, vor allem kleinere Menschen bekommen schnell ein Problem mit der Rundumsicht. Einparksensoren sind daher eine sinnvolle Zusatzanschaffung |
Komfort | Besonders hervorzuheben der hervorragende und AGR-zertifizierte Ergonomiefahrersitz. Nur gegen Aufpreis, doch Ihr Rücken wird es Ihnen danken! |
Motor | 1,4 ecoflex: Spritsparender Benziner, der mitunter etwas träge wirkt. Ø Verbrauch 6,1 l auf 100 km |
Bedienung | Übersichtlich angeordnete Armaturen, die nachts etwas kontrastarm sind |
Licht | Halogen-Kurven- und separates Abbiegelicht, Xenonscheinwerfer gibt es leider noch nicht |
Preis | ab € 16.150,00 |
Tech. Daten | Opel.de |