Wer Rekorde aufstellen will, muss auf die Piste gehen – bei Peugeot tat man dies mit dem 208 BlueHDi 100 Stop&Start Allure. Es galt den angegebenen Durchschnittsverbrauch von 3 l auf 100 Kilometern zu unterbieten. Und glaubt man unseren sympathischen Nachbarn, dann legte ein serienmäßiger 208 BlueHDi 100 auf der Teststrecke im französischen Belchamp genau 2.152 Kilometer zurück und benötigte dafür lediglich 43 Liter Dieselkraftstoff – das entspricht einem real erzielten Durchschnittsverbrauch von gerade mal 2,0 Liter auf 100 Kilometer. Nun gut, behaupten kann man ja viel. Wir haben es ausprobiert und fuhren den kleinen Löwen von Köln ins oberbayerische Weilheim – Verbrauch: 3,6 l. Mehrmals prüften wir die Tankuhr (was natürlich völliger Unsinn ist, denn die Elektronik von heute lässt sich durch aufs Glas klopfen kaum noch beeindrucken), aber der Tank wurde einfach nicht leer und das Nachtanken lies keine Zweifel mehr aufkommen – er hat einfach keinen Durst, der orangefarbene Kleinwagen mit seinem 50 l Tank (Fehlbetankschutz inklusive!) Und gerade langsam ist er auch nicht. Gut, es gibt sicher schnellere Reiselimousinen und kaum jemand wird sich den 208er kaufen, um damit regelmäßig Langstrecke zu fahren. Aber er meisterte die rund 600 km souverän – zumal zu Ferienbeginn ohnehin landauf-landab es nur eine Verkehrsmeldung gab: STAU. Zu Verdanken ist dies der sogenannten BlueHDi-Technologie – einem effizienten und leistungsstarkem Abgasreinigungssystem für Dieselmotoren exklusiv für Peugeot.
Auf der täglichen Fahrt in die Redaktion konnte unser Testauto dann seine Stärken unter Beweis stellen. Die A95 von Garmisch ist selten wirklich voll und zudem mit fast keinen Geschwindigkeitsbeschränkungen bestückt. Wir forderten volle Power vom 208er und er schaffte laut Tacho immer die 180 km/h Grenze. In wie weit dies jetzt der Realität entspricht, konnten wir nicht nachprüfen. Aber braucht es das? Wir meinen nein, denn als Flitzer für die Stadt (mit allerdings großem Wendekreis von fast 11m!) oder auf kurzen Strecken versieht er seinen Dienst mehr als souverän. Der Platz im Cockpit ist auch für größere Personen ausreichend, hinten wird es eng, ist aber für Kinder absolut ok. Schade fanden wir, dass es über den Türen keine Haltegriffe hat, erleichtern sie doch vor allem älteren Leuten das Aussteigen. Die Rundumsicht ist akzeptabel, erleichtern kann man sie durch die optional erhältliche Heckkamera. Serienmäßig verfügt er aber über eine Einparkhilfe hinten sowie beheizbare und elektrisch verstellbare Aussenspiegel. Das 490 Euro teure Panorama-Glasdach ist schön, muss aber nicht unbedingt sein.
Auf einer Testfahrt über Kesselberg und Zirler Berg machte sich die etwas ruppige Fünf-Gang-Schaltung bemerkbar. Die Gangempfehlung (sowie das Start-Stopp-System in der Stadt) fanden wir hingegen gerade am Berg sehr hilfreich. Wer allerdings vorher ein Auto mit 6 Gängen fuhr, muss aufpassen – den dort, wo normalerweise der 6. Gang sitzt ist beim Peugeot der Rückwärtsgang – und er ist nicht gegen unbeabsichtigtes Einlegen abgesichert. Gegen Aufpreis wird ein ein automatisches Notruf-System mit integrierter SIM-Karte und GPS-Modul angeboten und die Notruffunktion aktiviert sich bei einer Auslösung des Airbags automatisch. Serienmäßig enthält der Allure Klimaanlage, Audiosystem und elektrische Fensterheber.
Schmerzhaft dürfte für den ein oder anderen Fan der Preis sein, liegt er doch bei unserem Testwagen bei gut und gerne € 20.000.—.