Eingefleischte Porschianer werden den Cayenne vermutlich nie fahren, aber das stört ja nicht wirklich. Denn die Verkaufszahlen des Cayenne spiegeln seine Beliebtheit wieder – scheint also nicht direkt in die Auto-Hölle zu führen, wenn MANN sich diesen SUV in die Garage stellt. Keine Frage, er ist mit 2,5 t ein absolutes Schwergewicht, auch nicht unbedingt eine Schönheit (da half auch das Facelift nicht wirklich), aber Pfeffer hat er allemal im Hintern, ganz seinem Namen Rechnung tragend.
Schließlich ist Cayenne ein feuriger Pfeffer aus karibischen Breiten und ganz so präsentiert sich der Porsche Cayenne S mit dem V8 Diesel-Motor auch: 4,2 Liter Hubraum, 382 Pferdchen unter der Haube, einen Diesel, der statt Klopfen ein sanftes Blubbern von sich gibt – da kann man einfach nicht meckern und freut sich über den Familienausflug sommers wie winters mit allem, was die Sprösslinge so an Ausrüstung mit sich schleppen „müssen“. Es geht mehr oder weniger alles in den geräumigen Kofferraum (Rückenlehnen sind im Verhältnis 40:20:40 klappbar) und wer ein Pferd samt Anhänger mitnehmen will, auch kein Problem. Ob der Cayenne dann allerdings noch die 252 km/h erreicht, konnten wir leider nicht ausprobieren: Wir haben nämlich kein Pferd! Aber wir sind mit drei groß gewachsenen Männern und einer kleinen Frau durchaus bequem (und zudem auch noch rückenfreundlich) gefahren. Wer nur Frau und Kinder transportiert, darf von der Nachkommenschaft auch drei am Rücksitz mitnehmen (zumindest so lange sie nicht ausgewachsen sind).
Die angegebenen 6,5 Sekunden auf 100 km/h schaffte er mühelos (laut unserer Smartphone-Stoppuhr). Und die uns im Testauto zur Verfügung stehende 8-Gang-Automatik bewies mehrfach: „Ich kann, wenn ich will“. Butterweich schaltet sie durch und lässt ihn abzischen, wenn Speed gefordert wird. Wer nun glaubt dies alles funktioniere nur mit der entsprechenden Diesel-Menge, der wird enttäuscht: Querbeet, also Stadt, Land, Autobahn, kamen wir nie über etwas mehr als 9 l hinaus. Noch ein Grund mehr, das pfeffrige Hirschgeweih aus Schwaben ins Herz zu schließen.
Die Innenausstattung ist so reichhaltig, dass es den Rahmen dieses Artikel sprengen würde, auf alle Ausstattungsmerkmale einzeln einzugehen. Schalter über Schalter, nicht alle versteht man sofort, manche auch nie… Aber man kann auch ein Garagen-Funktor damit öffnen (ist im Dach integriert und wurde nicht ausprobiert, denn dazu muss man vermutlich ein Ingenieurs-Studium absolvieren). Im Großen und Ganzen sind aber alle diese unzähligen Knöpfchen selbst erklärend, ob man sie wirklich alle braucht, sei jetzt mal dahingestellt. Kostenintensiv sind einige von ihnen aber ganz bestimmt! Ja die Aufpreise, die sind schon sehr Porsche-mässig. Da kann die Stimmung mal kurz ins Kippen geraten – aber nur kurz, denn: Man muss ja nicht alles haben, was die Aufpreisliste so anbietet. Wirklich nicht!
Ach ja der Preis: Also wirklich günstig ist er nun nicht, vor allem wenn man doch das ein oder andere Aufpreispaket mitnimmt. Schon der Basispreis für den Cayenne S Diesel liegt bei stolzen € 78.800. Wer auf den verschiedenen Autoseiten nach einem neuen Cayenne Diesel S Ausschau hält, findet kaum Angebote im fünfstelligen, wohl aber unzählige im sechsstelligen Bereich.
Aber wie gesagt, man muss nicht alles an Schnick-Schnack wirklich haben und dank seiner sehr guten Wiederverkaufswerte ist die Investition in diesen Zuffenhausener SUV langfristig gesehen durchaus lohnend, Fahrspaß inklusive!
Porsche Deutschland - 30.05.2016
Die Cayenne Modelle. Sportwagen fahren für die ganze Familie. Inklusive Gepäck. Alle Modellvarianten und Ausstattungsdetails im Überblick.