Das Rad für den Alltag zählt zu den (heimlichen) Superstars im reichlich großen Angebot der Fahrräder, denn es ist überall präsent, ohne dabei besonders aufzufallen. Die Kategorie, der mit Abstand die meisten Fahrräder auf unseren Straßen zuzurechnen sind, offenbart ihre Qualitäten nicht lautstark und schrill, sondern ganz selbstverständlich im täglichen Gebrauch. Komfort, Sicherheit und Funktionalität stehen dabei stets im Vordergrund.
Ein Hollandrad richtet sich an alle, die es klassisch lieben und eine aufrechte Sitzposition in Verbindung mit einem tiefen Einstieg schätzen. Genau das bietet So bietet Winora mit dem „Renaissance“ (649 Euro): Viel Fahrrad fürs Geld. Die Garanten für allzeit sorglose Fahrt verstecken sich zwischen den Ausfallenden: vorn ein Nabendynamo, hinten eine auch für hügelige Topographien geeignete Nabenschaltung mit sieben Gängen. Diese bietet einen Rücktritt, verzögert werden kann aber auch mit den zwei Felgenbremsen.
Dass sich das Thema Hollandrad auch im gehobenen Bereich gut spielen lässt, beweist auch Koga mit dem „Venya“ (1.799 Euro). Ein Rahmen ohne erkennbare Schweißnähte zählt zur typischen Handschrift der Niederländer, genauso wie die Federung, die neben einer stoßdämpfenden Sattelstütze aus einer gefederten Gabel besteht, der man ihre Funktion kaum ansieht.
Eine umfassende Systemintegration treibt Flyer mit der „U-Serie“ (4.399 Euro) beim Antrieb voran. Um ein genau abgestimmtes Zusammenspiel des über ein Zweigang-Getriebe verfügenden Panasonic-Motors mit Akku am Unterrohr sowie den hauseigenen Bedienelementen zu erreichen, greifen die Schweizer nicht auf fertige Komponenten zurück, sondern haben ihre Anforderungen bereits auf der Entwicklungsebene bei den Zulieferern eingebracht.
„Gravity Casting“ heißt das Fertigungsverfahren, das Staiger nutzt, um für das „Sinus Ena 10“ (3.299 Euro) die besonders smarte Motoraufnahmen im Rahmen herzustellen. Damit wird der Antrieb zu einem echten Teil des Rads, das keinen Hehl daraus macht, ein E-Bike zu sein, sondern sich als konsequent durchgeführtes Pedelec-Konzept präsentiert.
Vom Preis her nicht unbedingt für den Alltag gedacht sind die Räder der „TX“-Serie von Flyer (4.299 Euro). Mit Vollfederung, Schutzblechen, Licht, Gepäckträger und Seitenständer bringt das TX auf der Ausstattungsseite alles mit, was Radfahrer in der Stadt von der Fahrt ins Büro bis zum Einkauf im Supermarkt brauchen. Am Wochenende entpuppt es sich dann auf Feldwegen und in leichtem Gelände als voll taugliches Trekkingrad – kein Kompromiss, sondern in beiden Welten zuhause.
Ein echtes, aber ebenfalls teueres Stadtkind wiederum ist das „Radius“ von Winora (ab 2.199 Euro), denn es fühlt sich auch in kleinen Wohnungen zuhause genauso wie in einer Ecke im Büro. Das Kompaktrad macht sich mit dem „Speedlifter“- Vorbau und Faltpedalen ganz klein, dabei ist es ein ausgewachsenes E- Bike. Clever ist der als Tragegriff ausgeformte Übergang von Ober- und Sitzrohr, mit dem selbst Treppen kein Problem darstellen – wozu auch weniger als 20 kg Gewicht ihren Teil beitragen.
Etwas mehr Platz fürs Abstellen erfordert das „Load“ von Riese & Müller (ab 4.999 Euro), dafür bietet es für den stolzen Preis eines gebrauchten Kleinwagens im Gegenzug eine Menge davon für den Transport vom großen Einkauf bis hin zum Nachwuchs. Die neueste Generation zeichnet sich durch mehr Bodenfreiheit und leistungsstärkere Akkus aus. Neu ist die Auswahl zwischen einer Zehn-Gang-Kettenschaltung und einer Automatiknabe.
Egal welches Radkonzept man wählt, einen Sattel braucht man immer – und der sollte möglichst bequem sein. Dafür muss er zum Rad genauso wie zum Fahrer passen. Selle Royal hat sich sportwissenschaftlicher Expertise bedient, um eine Sattelserie zu kreieren, die abgesehen vom reinen Sportbereich die Erfordernissen der meisten Radfahrer erfüllt und es ermöglicht, anhand einfacher Kriterien den richtigen Sattel zu finden: „Scientia“(79,90 Euro) besteht aus einer Matrix von neun Sätteln, die, abhängig von Sitzposition und Abstand der Sitzknochen, zu einer eindeutigen Wahl führen.