Studienleiter Jaap Denissen berichtet in der Zeitschrift “Emotions: “Manche lieben den Sommer, manche hassen ihn, manche bevorzugen Regen und manchen ist das Wetter oder die Jahreszeit schlichtweg egal”.
Die Forscher baten 2.000 Erwachsene, täglich die Geschehnisse ihres Lebens und auch die Gemütslage zu protokollieren. In der Auswertung zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang mit dem Wetter, jedoch auf höchst unterschiedliche Weise. Vier verschiedene Grundtypen - wie oben beschrieben - konnten die Forscher dabei ausmachen.
Bei der Suche nach Ursachen und Zusammenhängen zu diesen Grundhaltungen bemerkten die Berliner Psychologen, dass die meisten Menschen in ihrer Haltung zum Wetter der eigenen Mutter ähnlich sind. Dies könnte der Hinweis auf einen genetischen Hintergrund sein, der jedoch noch nicht bewiesen ist. Weiters vermuten die Forscher, dass auch Erziehung oder sogar die Ernährung eine Rolle spielt.
Ein Faktor für die jahreszeitlichen Schwankungen, für den es hinreichende Beweise gibt, ist die Versorgung mit Vitamin D. Die in der Haut bei UV-Licht der Sonne gebildete Substanz, die auch in fettem Fisch, Getreide- und Milchprodukten enthalten ist, erfüllt zahlreiche Funktionen. Diese reichen von der Kalziumaufnahme, dem Schutz vor zahlreichen chronischen Krankheiten, der Stärkung des Immunsystems über die verbesserte Muskelfunktion bis hin zur besseren Resistenz gegen Depressionen.
Ein weiterer Faktor, der damit in Verbindung steht, dürfte jedoch auch die Lichteinwirkung in den ersten Lebensmonaten sein. Psychiater konnten zeigen, dass die Jahreszeit der Geburt eine messbare, langfristige Auswirkung auf die innere Uhr, jedoch auch auf die Ausbildung der Persönlichkeit eines Menschen haben kann. Forscher der Vanderbilt University haben, vorab erstmal nur an Mäusen, herausgefunden, dass die Jahreszeit, in der man geboren wird, deutlich und langfristig die Funktionsweise der inneren Uhr - und womöglich auch die Persönlichkeit eines Menschen prägt.
Allen Liebhabern von dunklen Regentagen und langen Winternächten sei jedoch gesagt: Der Mensch benötigt die Sonne zum Leben. Denn das mit Hilfe der Sonnenstrahlen gebildete Vitamin D hilft dem Körper, eine Fülle von Krankheiten abzuwehren. Darauf weisen internationale Forscher verschiedenster Fachrichtungen aktuell hin. Der Zeitpunkt ihrer Veröffentlichungen scheint nicht zufällig. “Da wir im dunklen Winter alle Vitamin D-Vorräte des vergangenen Jahres aufbrauchen, haben wir im März einen Vitamin D-Mangel”, erklärt der Stoffwechselexperte Rudolf Gasser von der Uniklinik Innsbruck. Wer diesem nicht mit Hilfe von Pillen zu Leibe rücken will, sollte ab und an hinaus in die Sonne gehen… prophylaktisch sozusagen…