Das Gerücht bzw. die Behauptung hält sich hartnäckig, nicht nur in Trainer- und Coach-Kreisen. Doch stimmt es auch? Das wollten vor allem die Gesundheitsexperten von BLACKROLL® einmal genauer wissen und haben deutsche Spitzensportler, unter anderem von Hertha BSC und Eintracht Frankfurt, sowie Trainer wie Andreas Beck zum Thema Schlaf und Sex befragt.
Bei der Befragung ist man u. a. dem beharrlichen Vorurteil auf den Grund gegangen, dass Profisportler vor wichtigen Wettbewerben keinen Sex haben dürfen. Und wie sich herausstellte, ist es tatsächlich ein Vorurteil - allerdings eines, welches sich seit ewigen Zeit eingebrannt hat - in die Synapsen nicht nur der Sportler. Umso schöner, dass wir nun von renommierten Trainern wie Andreas Beck Schlaftipps und Antworten, wie man das Angenehme mit dem Praktischen verbinden kann, erhalten. Und zu den sicher interessantesten Tipps zählt dabei natürlich – der Sex.
Das Gerücht, dass Athleten vor wichtigen Spielen auf Sex verzichten müssen, ist uralt. Hinterfragt wurde es vermutlich nie richtig. Als Grund dafür gilt die Annahme, dass durch Sex vor dem Wettbewerb die Leistungsfähigkeit gemindert werden könnte (man beachte den Konjunktiv!). Tatsache ist allerdings, dass diese Behauptung aus wissenschaftlicher Sicht mittlerweile hinreichend widerlegt ist. Schon 2016 fand eine Studie der Universität Florenz keine Belege dafür, dass sexuelle Aktivität vor einem wichtigen Spiel oder Wettkampf die Leistungsfähigkeit von Profisportlern beeinflusst. Allerdings zeigte sich, dass die Aufregung vor einem großen Sportevent sehr wohl das Einschlafen erschweren kann. Nicht gut, denn längst weiß man ja, dass guter Schlaf essenziell für die Leistungsfähigkeit ist.
Auch aus diesem Grund lassen sich Teams wie die deutsche Nationalmannschaft in Bezug auf die Schlafhygiene ihrer Spieler von Experten beraten. Und was fand man dabei, sozusagen nebenbei heraus? Mehr als die Hälfte der befragten Profi-Athleten von Hertha BSC, Eintracht Frankfurt und Co., nutzen Sex als Mittel zum Einschlafen vor einem wichtigen Spiel. Wer hätte das gedacht?
Andreas Beck, Leiter Athletik, Prävention und Rehabilitation bei Eintracht Frankfurt, sagt dazu: “Ich weiß nicht, ob es seit Mickey im Film Rocky einen Trainer gibt, der seinen Athleten explizit Sex vor großen Spielen verbietet. Wenn Stressabbau und Entspannung wichtig sind, um gut schlafen zu können, und wenn die Energiespeicher durch Sex nicht zu sehr entleert werden, kann es eine hilfreiche Methode sein.”
Dass Sex sowohl mit einem Partner als auch in Form von Selbstbefriedigung als natürliches Beruhigungsmittel fungieren kann, sollte sich mittlerweile auch herumgesprochen haben. Der Grund dafür liegt unter anderem an der Freisetzung bestimmter Hormone wie Oxytocin. Diese Hormone entspannen einerseits und andererseits erleichtern sie das Einschlafen.
Gut zu wissen: Sex vor Wettkämpfen ist durchaus ok, allerdings sollte zumindest eine ganze Nacht zwischen sexueller Aktivität und einem Spiel liegen. Unmittelbar vor dem Wettkampf ist Sex tatsächlich eher kontraproduktiv.
Diese Ergebnisse sind Teil einer Befragung von 14 Profisportlern sowie fünf Athletik- und Regenerations-Trainern zu ihrem Schlafverhalten und ihren besten Schlaftipps.