Der Berg ruft. Heerscharen von Wintersportfans zieht’s in den kommenden Wochen wieder auf schneebedeckte Hänge, die im gleißenden Sonnenlicht zur Abfahrt einladen. Und das hat’s gerade im Gebirge in sich: Gefährliche UV-Strahlung speziell in höheren Lagen kann nicht nur Hautkrebs auslösen, sondern auch die Augen nachhaltig schädigen und beispielsweise zu grauem Star führen.
Schutz bietet da allein die richtige Ski- und Sportbrille mit passend getönter und stabiler Verscheibung. Entscheidend sind aber auch Lichtdurchlässigkeit (Transmission) und Lichtundurchlässigkeit (Absorption). Sven Bach vom Sportartikelhersteller Uvex, der bei der “Windschutzscheibe” des Skifahrers auf den Hightech-Kunststoff Makrolon von Bayer setzt, erläutert die Bedeutung der Filtereigenschaften: “Eine orangene Scheibe nimmt zum Beispiel den Blauanteil im Lichtspektrum heraus. Der ist dafür verantwortlich, dass wir verschwommen sehen. Durch die orangene Färbung, bei uns Lasergold getauft, wird ein kontraststeigernder Effekt erzielt.” Nach einer Studie der Ruhruniversität Bochum ist Lasergold auch der schonendste Farbton unter den vielen farbigen und häufig auch auswechselbaren Scheiben. So ist es möglich, je nach Tageszeit die Ski- und Sportbrille den unterschiedlichen Lichtverhältnissen anzupassen. Gleichzeitig wird ohnehin von jeder Uvex-Brille – unabhängig vom Farbton oder gar glasklar – die gefährliche UV-Strahlung herausgefiltert.
Ebenso wichtig ist die Stabilität der Verscheibung, damit selbst bei einer Vollbremsung auf der Nase nichts splittert und – im wahrsten Sinne des Wortes – ins Auge geht. Die Gewähr dafür ist das Bayer-Material Makrolon. “Dieses widerstandsfähige Polycarbonat zeichnet sich durch hohe Transparenz aus und ist nahezu unzerbrechlich, übersteht also auch heftige Stürze. Durch die Veredlung mit einer Hartbeschichtung erhält Makrolon eine abrieb- und kratzfeste Oberfläche”, erläutert Bayer-Experte Kurt Moser die Eigenschaften. Davon profitieren auch andere Produkte: So wird in Europa fast jede zweite CD aus dem Material hergestellt. Und Branchenführer Uvex setzt nicht nur bei Skibrillen auf Makrolon, sondern auch bei Fahrrad- und Skihelmen oder Helmvisieren.
Wer schon mal eine Skibrille getragen hat, weiß neben Stabilität und Lichtschutz um eine weitere wichtige Eigenschaft, die erfüllt sein sollte: Die Brille darf nicht beschlagen. Gelöst ist dieses Problem mit einer “Anti-Fog-Beschichtung” auf der Innenseite der Makrolonscheibe. Diese schwammartige Schicht aus Celluloseacetat – Uvex nennt sie “Supravision” – übersteht sogar anderthalb Minuten über einem dampfenden Wasserkessel, ohne dass man den Durchblick verliert. Und auch wer unter der Ski- eine optische Brille tragen muss, braucht nicht im “Nebel” zu stehen. So ist zum Beispiel das Modell “Jetstream” mit einem kleinen, batteriebetriebenen Ventilator ausgestattet, der ein Beschlagen der “normalen” Brille verhindert.
Experten empfehlen Skisportlern auf jeden Fall eine so genannte “Vollsichtbrille”. Der mit einem Stretchband versehene Augenschutz bietet nicht nur Sicherheit vor UV-Strahlen, sondern auch vor Wind, Schnee, Kälte und Lichtreflektionen. Bach: “Wenn es denn eine Sonnenbrille sein soll, darf diese keine scharfen Kanten haben noch über splitternde Scheiben verfügen.” Weniger geeignet seien fürs Skifahren wegen der erhöhten Verletzungsgefahr die handelsüblichen Metallbügel-Brillen.
Gut gerüstet und geschützt kann der rufende Berg so ins Visier und unter Ski oder Snowboard genommen werden.