Sicherheit im Schnee
Autor:in: Redaktion • Datum: 01.01.2010
Gott sei Dank ist die Zahl der schweren Verletzung beim Wintersport rückläufig. Wir nennen die zehn wichtigsten Tipps, wie man mit der richtigen Bekleidung sowie mit Protektoren, Helm und Brille sicher durch diesportliche Wintersaison kommt
Zehn Tipps wie Sie sicher durch den Winterurlaub kommen
1. Helm tragen
- Der
Helm muss die Sicherheitsanforderungen der europäischen Norm EN 1077 erfüllen.
- Der
Helm muss eine harte Außenschale haben.
- Ein
Helm in auffälliger Farbe wird empfohlen.
- Auch
mit Ski- oder Sonnenbrille muss der Helm bequem zu tragen sein.
- Der
Helm muss gut sitzen und vor dem Kauf persönlich anprobiert werden.
- Bei
abrupten Kopfbewegungen darf sich der Helm nicht bewegen.
- Der
Helm muss durch Stoffeinsätze mit Klettverschluss oder Nackengurt mit
Drehschraube individuell verstellbar sein und sich damit optimal an den Kopf
anpassen lassen ohne dabei zu drücken.
2. Rückenprotektor anlegen
- Ein
Rückenprotektor muss passgenau sitzen und darf die Bewegungsfreiheit nicht einschränken.
- Der
Protektor muss die gesamte Wirbelsäule ausreichend schützen und sollte bis zum
Steißbein reichen.
- Wird
ein Protektor unter der Kleidung getragen, so sollte eine ausreichende
Luftzirkulation möglich sein.
- Die
Energieaufnahme beim Aufprall nach einem schweren Sturz kann zu einer Verformung
des Protektors führen. Er sollte nach einem Sturz überprüft
und bei Bedarf einzelne Teile oder der gesamte Protektor getauscht werden.
Ein optimaler Schutz ist nur mit einem unbeschädigten Protektor gegeben.
3. Früher aufhören
- Das Unfallrisiko ist nachmittags
um rund 50 Prozent höher als am Vormittag.
- Pisten sind morgens weniger befahren und der Schnee griffiger.
- Eine
gute Kondition und Konzentration der Sportler vermindert die
Sturzwahrscheinlichkeit.
4. Kondition beachten
- Nach längeren Abfahrten Erholungspausen
einlegen.
- Fahrzeiten
in den ersten Tagen verkürzen.
- Zwischen 14 und 16 Uhr
ereignen sich 38 Prozent aller Unfälle. Hauptursachen: aufkommende Müdigkeit, mangelnde Konzentration und Kraftlosigkeit.
5. Wenig Alkohol
- Der Genuss von alkoholischen Getränken kann
zu
leichtsinnigem Verhalten führen.
- Das
eigene Können wird über- und Gefahren unterschätzt. Es kommt häufiger zu
Stürzen.
- Alkohol
erweitert die Blutgefäße, die Haut wird stärker durchblutet und gibt somit mehr
Wärme an die Umgebung ab. Dadurch steigt die Gefahr von Unterkühlungen.
- Alkohol
entzieht dem Körper Flüssigkeit und das Verletzungsrisiko steigt. Beim
Wintersport kommt es, vor allem in großen Höhen, zu hohem Flüssigkeitsbedarf.
Geringe Luftfeuchtigkeit, niedrige Außentemperaturen und die Schweißproduktion trocknen
aus. Wer dann Alkohol trinkt, belastet seinen Körper zusätzlich.
6. Liften lernen
- Sicherheitsbügel im Sessellift immer geschlossen halten und nicht
zu früh öffnen.
- Bei Stillstand ruhig sitzen bleiben und auf Anweisungen des Bahnpersonals
warten.
- Bei Sturz und Ausstieg Fahrspur sofort verlassen.
- Anfänger sollten bei den ersten Fahrten mit einer erfahrenen
Begleitperson liften.
- Mit einer gleich großen Person liften, dann steht der Liftbügel
nicht schräg.
- Mit einer Hand den Bügel und mit der anderen Hand die Liftstange
greifen. Nicht am Liftpartner festhalten.
- Während der Fahrt: Blick in Fahrtrichtung, nicht auf den Bügel setzen
und nicht Slalom fahren. Unebenheiten des Bodens mit den Beinen ausgleichen.
7. Handgelenke schützen
- Beim
Snowboarden betrifft jede vierte Verletzung den Unterarm, speziell das
Handgelenk. Handschuhe mit Stabilisierungselement
senken das Verletzungsrisiko.
- Das Stabilisierungselement des Handgelenkschutzes muss so konzipiert
sein, dass es Stöße auf das Handgelenk und die Unterseite des Unterarms dämpft.
- Die Steifigkeit des Stabilisierungselements muss an beiden Enden
leicht geringer sein als im mittleren Teil. Die Enden des
Stabilisierungselementes dürfen nicht scharfkantig und sollten eher großflächig
sein.
- Das Stabilisierungselement muss im Handschuh fest fixiert sein,
wobei die Fixierung stufenlos verstellbar sein muss.
- Das Stabilisierungselement muss thermostabil sein.
8. Daumenverletzungen
behandeln
- Bei
Verletzungen der oberen Extremität sind häufig die Bänder betroffen. Hierbei
steht der Skifahrer-Daumen mit Bänderriss an erster Stelle. Grund: Bei einem
Sturz wird der Daumen durch den Skistock oft in
Richtung Unterarm abgespreizt.
- Eine solche Verletzung sollte unbedingt ärztlich untersucht
werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das abgerissene Band und die
Gelenkkapsel schrumpfen und eine erfolgreiche Operation erschwert wird.
- Skistöcke,
deren Befestigungsriemen sich im Falle eines Sturzes lösen, senken das Risiko
von Daumenverletzungen.
9. Vorausschauend fahren
- Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Schneesportler auf der Piste
kollidieren, ist vor allem auf gut besuchten Pisten oder schlechter Sicht
gegeben.
- Die Fahrspur ist meist auf den präparierten Bereich der Piste beschränkt.
Dadurch kann es eng auf den Pisten werden.
- Das Risiko mit Verletzungsfolge zu kollidieren, liegt bei circa 1 bis 1,3 Kollisionen
je 1.000 Skifahrer. Ein Zusammenprall bei etwa 50 Kilometern
pro Stunde entspricht dabei einem Aufprall aus 9,8 Metern Höhe.
10. Skibindung einstellen
- Richtig
eingestellte Bindungen, die rechtzeitig bei einem Sturz öffnen, können das
Verletzungsrisiko erheblich reduzieren. Skischuh, Bindung und Ski bilden eine
Funktionseinheit. Die Bindung sollte vor jeder Saison beim Fachhändler
eingestellt werden.
- Die
Mehrzahl der Knieverletzungen kommt durch Stürze während der Fahrt ohne Beteiligung
Dritter zu Stande.
- Bindungen,
die zu spät öffnen, ziehen oft Knieverletzungen nach sich. In solchen Fällen
wirken sehr hohe Kräfte auf das Knie ein.
- Häufig
treten Verletzungen des vorderen Kreuzbandes, des Meniskus oder Knochenverletzungen
auf.
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