Nur noch wenige nehmen die strapaziöse Autoanreise auf sich, wenn man die Costa Brava besuchen möchte. Mit dem Flugzeug ist man in rund zwei Flugstunden in Barcelona. Von dort geht über gut die ausbaute Autobahn nach Norden und man erreicht nach eineinhalb Stunden das idyllische Fischerdörfchen Begur , 32 km östlich von Girona in einer hügeligen Landschaft gelegen. Der alte Ort schmiegt sich an einen kleinen Bergrücken, auf dessen Spitze man noch die Überreste einer Burg besichtigen kann.
Begur bietet neben dem historischen Ortskern viele Sehenswürdigkeiten. Vor allem die reizvollen Casas Indianos im karibischen Kolonialstil, einst von Emigranten, die aus Kuba nach Begur zurückkehrten, im 19. Jahrhundert errichtet, erweisen sich als malerische Fotomotive.Fast könnte man meinen, man sei in Kuba und nicht an der Costa Brava gelandet.
An diesem sehr idyllischen Teil des Mittemeers, mit seinen vielen kleinen Buchten und lauschigen Sandstränden,kann man noch in Ruhe auf den schön angelegten Promenaden essen, Café trinken und den Tag vorüber ziehen lassen. Begur hat sich zwar bereitwillig auf den Tourismus eingestellt, doch von Ferienclub Atmosphäre und Animation hält man hier nicht viel.
Im Gegensatz zu Mallorcas Westküste - der die Landschaft hier sehr ähnelt - gibt es einen gut ausgeschilderten Rundwanderweg direkt am Meer entlang, auf dem man von einem Strand zum nächsten spazieren kann.
Ganz typisch für die Costa Brava sind die wild zerklüfteten Felsmassive, die von den parallel zur Küste verlaufenden Bergen steil zum Mittelmeer abfallen und sehr ursprünglich wirken.
Apropos Wasser: Natürlich kommt hier auch der Wassersport nicht zu kurz.
Allerdings sollte man einen Segeltörn nur dann unternehmen, wenn man entweder absolut seefest, oder das Meer glatt wie ein Handtuch ist, denn bei Wind kann es relativ schnell ungemütlich auf dem Wasser werden.
Für die an Land gebliebenen lohnt sich ein Ausflug in die Städte Peratallada und das mittelalterliche Pals mit seiner sehr gut erhaltenen pittoresken Altstadt. Noch eine Besonderheit bieten die sumpfige Landschaft rund um Pals - nämlich zahlreiche Reisfelder links und rechts der Strasse. Man könnte meinen, man sei in Südostasien.Wer Zeit hat, sollte sich die gerade zum Museum im Umbau befindliche historische Reismühle unbedingt vom Besitzer zeigen lassen. Der Reisanbau geht hier nämlich auf die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. 1452 wurde die erste Genehmigung zum Bau einer Reismühle erteilt. Vor allem für das Gelingen einer guten Paella ist der Reis von Pals unverzichtbar und verdankt sein hohes Ansehen besonders dem Klima, der Sonne und dem Wasser.
Surrealismus-Fans sollten unbedingt nach Figueras fahren und das berühmte Dali Museum besichtigen. Fans des Künstlers können auch seinen Wohnort Cadaquez besuchen.
Die Costa Brava eignet sich auch gut zum Überwintern. Hier wird es nie so richtig kalt und das Mittelmeer-Flair läßt den harten deutschen Winter leicht vergessen.
Mehr Infos unter: www.spain.info und www.costabrava.org