Platziert wurden die Nadeln dort von der Augen-Inhaberin, und der haben wir vom ersten Augenblick an unser Vertrauen geschenkt.
Nicht, weil Dr. Jing Zhu Ärztin ist. Nicht einmal, weil sie chinesische Ärztin ist und deshalb auf etwa zwei Jahrtausende tradierte Heilkunst rekurrieren kann. Sondern weil sich dieses Wissen klar und bestimmt in eben jenen Augen zeigt. Und darum freue ich mich über die Nadelei in Bauch und Gliedern. Die natürlich nicht wehtut, denn Jing Zhu versteht sich auf Akupunktur. Und über die Kopfmassage. Da ist es mir sogar egal, ob sie traditionell oder sonst was ist, wenn sie nur guttut. Wie jetzt.
Die 41-jährige Doktorin der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist noch nicht allzu lange in Österreich, und (noch) fehlendes Vokabular gleichen ihr offensichtliches Temperament und das ausgeprägte Mitteilungsbewusstsein aus. So habe ich ziemlich schnell und unmissverständlich erfahren, dass bei mir das Gleichgewicht und damit auch der Kreislauf der fünf Elemente etwas gestört sind.
Elemente? Das sind, im TCM-Verständnis, Feuer, Metall, Holz, Erde, Luft und Wasser. Bei mir, das haben ausgiebiges Pulsmessen an verschiedenen Punkten beider Handgelenke und ein prüfender Blick auf meine Zunge ergeben, ist die Erde in Relation zu den anderen Elementen etwas unterrepräsentiert. Im Klartext: Die Milz tut nicht ganz so, wie sie soll, die Leber (Holz!) ist ein bisschen hyperaktiv, aber das Gesamtgefüge ist noch nicht so durcheinander, dass sich der organische, der Organ-Kreislauf, umdrehen und damit eventuell eine ernste Krankheit ausgelöst würde – wie es nach Ansicht der TCM passieren kann.
Es ist noch die chinesische Rede vom Prinzip von Ying und Yang und weiblich und männlich und oben und unten, aber wir sind von der spürbar entspannenden “Milz-Akupunktur” erst einmal vollends absorbiert.
Akupunktur und Kopfmassage sind keineswegs die einzigen TCM-Anwendungen, die im Steirerhof auf den Interessierten warten. Es gibt da noch die sehr ziel-, das heißt: problemgerichtet ansetzende chinesische Fußmassage, die stark wärmeorientierte Moxibustion, Ohrakupunkt- und Tunamassagen, wobei letztere den Massagen, wie wir sie so kennen, am nächsten kommen.
Unterstützt werden diese mannigfaltigen äußeren Reizanwendungen durch die chinesische Kräuterkunde. Die sehr individuell komponierten Tees sind durchaus als Medizin zu betrachten und manchmal auch sehr starke Heilmittel. Der eigens für mich zubereitete Trank jedenfalls ist ein sehr nach bitterer Medizin schmeckender, dickflüssiger und öliger Tee.
Ich erhalte ein Rezept darüber und die Anmerkung, dass eine einmalige Behandlung kaum dauerhaften Genesungserfolg zeitige. Für diesen sei zudem eine bestimmte Ernährungsweise vonnöten, in meinem Fall möglichst häufige warme Mahlzeiten, Suppen, Tees, gekochtes Gemüse, weniger Rohkost und Salat. Die großen braunen Augen gucken fast beschwörend bei diesen Ratschlägen.
Nach einer gebührenden Ruhephase wird der Körper einer anderen Form der “äußeren Reizanwendung” ausgesetzt: im Thermalbad. Richtig: Der Steirerhof verfügt über eine eigene Therme, die auch architektonisch einen zentralen Bereich darstellt und den Hotelgästen uneingeschränkt zur Verfügung steht. Gespeist werden die beiden Thermalwasser-Becken - eins innen, eins draußen - von der Bad Waltersdorfer Thermalquelle. Sie liegt in 1200 Metern Tiefe, das Wasser ist 62 Grad heiß. Das uralte Nass sei, so die Fachleute dort, für vielerlei Gebrechen hilfreich: von vegetativen Erschöpfungszuständen und allgemeiner Schwäche des Immunsystems bis hin zu Rheuma und geschwächten Atemwegen. Ob’s auch noch gegen Flugangst hilft?
“Sanus per aquam” also, gesund durch Wasser. Das Kürzel für diesen weit verbreiteten Slogan lautet Spa, und wie wir wissen, beinhaltet das mittlerweile vielfältige Fitness-, Massage- und Kosmetikangebote. Das ist hier nicht anders, nur - wie der ganze Steirerhof –groß und umfassend. Der Saunabereich zum Beispiel ist weitläufig, licht und transparent. Das gilt auch für die einzelnen Saunen und Grotten und wirkt dem Aufkommen von Beklemmungsgefühlen oder gar Platzangst souverän entgegen.
Schon von weitem ist das Fünf-Sterne-Hotel bei der Anfahrt zu sehen, zumal der gewaltige Komplex fast wie ein Schloss von seiner Anhöhe herab „dräut“. Hat man das Gemäuer erst einmal betreten, erfährt der Begriff eine Wandlung: hin zu großzügig.
Gerade wegen der Weitläufigkeit der Architektur erschließen sich einem die sorgsam aufeinander abgestimmten Dimensionen erst nach und nach: Die luftig-hohe Empfangshalle bildet gleichzeitig das Entrée zu der weitläufigen Lounge, welche ein paar Stufen tiefer liegt und den „Vorraum“ bildet zu den drei separaten Restaurant-Sälen. In der Lounge zieht sofort der offene Kamin die Blicke (und den Geruchssinn) auf sich, erst später erkundet man die weit hinten, parallel zur deckenhohen Fensterfront angesiedelte langgestreckte Bar. Die erscheint umso dezenter, als dass sie in einem Dschungel aus Gummibäumen und anderen floralen Exotika nahezu verschwindet.
Opulent auch die Speisung. Es gibt praktisch nichts, was es nicht gäbe. Auf lokale Finessen, oder besser: Spezialitäten – wir sind in einer zutiefst ländlichen Gegend - wird besonderer Wert gelegt, ohne anderes zu vernachlässigen. Beispiel: Almochsen, die artgerecht gehalten und gentechnikfrei gefüttert werden – Grundlage für hochwertiges Fleisch, das zwar österreichisch ist, aber sehr weltmännisch präsentiert wird in dezent naturbelassenem Gemüse und ausgeklügeltem Sugo.
Stolz ist man hier (und weist gerne darauf hin) auch auf die Durchdachtheit an allen „Fronten“. Man kann guten Gewissens von Liebe zum Detail sprechen, Details, die allerorts hindurch funkeln.
Das beginnt bei einer Wäscheklammer. Die Klammer mit der eingestanzten Zimmernummer gehört an den Bademantel, den jeder Hotelgast erhält, und sorgt dafür, dass man im Wellness-Bereich sein „persönliches Exemplar“ jederzeit wiedererkennt. Pfiffig. An allen Duschen sind Gel-/Shampoo-Behälter, draußen Spender für Sonnenschutz-Creme angebracht, vor den Saunen bietet ein spezieller Ständer seine Dienst in puncto Brillenaufbewahrung an. Und auch in der Badelandschaft gibt es ein Bistro.
Es sind diese vielen Durchdachtheiten, die trotz der Perfektion und Größe des Steirerhofs ein Gefühl von Behaglichkeit, ja, Geborgenheit aufkommen lassen. Und niemand sage, dass solches Empfinden nicht auch ein essentieller Beitrag zur Wellness, zum Wohl-Fühlen ist.
Wagerberg 125
A-8271 Bad Waltersdorf
- Tel. 0043 (0)3333 3211-0
- Fax 0043 (0)3333 3211-444
- Email: reservierung@dersteirerhof.at
- www: www.dersteirerhof.at
169 Zimmer und Suiten, 1 Penthouse, 160 Mitarbeiter; drei Restaurants, Tagesbistro, Pianobar, Poolbistro.
Hauseigene 2250 Quadratmeter große Thermalbade- und Saunalandschaft ausschließlich für Hotelgäste, mit fünf Pools, Saunalandschaft mit mehreren Saunen; tägliches umfangreiches Fitness- und Freizeitprogramm.
Gelegen inmitten einer 60.000 Quadratmeter großen Gartenanlage, u. a. mit „Pfad der Sinne“, Biotop und Schafwiese; Tennisplatz, Bogenschießen, Radtouren uvm.
Kulinaria: Das Steirische Thermenland, im Osten der grünen Mark gelegen, ist ein warmes, offenes Land. Man spürt hier deutlich, dass der Süden nicht mehr weit sein kann.
Das milde Klima in dieser hügeligen Landschaft macht die Region zu einem der fruchtbarsten Landstriche Österreichs. In dieser Grenzregion treffen sich feuchte und mediterrane Klimazonen mit trockenen Winden aus der ungarischen Puszta. Zudem kann das Steirische Thermenland für sich behaupten, durch die kulinarische Vielfalt auch ein Genuss- und Schmankerland zu sein. Der steirische Wein und das Kernöl sind die bekanntesten Spezialitäten.
Je nach Saison organisiert der Steirerhof Ausflüge zu diversen Winzern, Bauern und Vorzeigebetrieben der Region, damit interessierte Gäste die Herstellung ihrer Delikatessen kennenlernen und verkosten können. Sehr gerne präsentieren diese Betriebe auch im Hotel selbst ihre Spezialitäten und guten Tropfen bei Degustationen.
Die Schlösserstraße: Ein Augenschmaus von landschaftlicher Schönheit ist diese Ansammlung von Burgen und Schlössern der Region. Sie dienten einstmals als Bollwerk gegen den Osten.
Heute ist die Riegersburg mit einem Hexenmuseum und zahlreichen Sonderausstellungen ein beliebtes Ausflugsziel. Schloss Kornberg, das “Weinschloss” Kapfenstein, das Schloss Herberstein, das Schloss Pöllau, die Burg Güssing oder das Schloss Obermayerhofen laden zu kulturellen Entdeckungsreisen in die Vergangenheit ein.
Neuer 18-Loch-Golfplatz: Der als Par 72 ausgelegte Golfplatz ist vom Steirerhof aus zu sehen und in drei Minuten zu erreichen. Er eignet sich sowohl für Anfänger als auch für Profis bestens.
Der englische Golfplatzarchitekt Michael Pinner hat bei dem Golfplatz, der nach Feng-Shui-Kriterien ausgerichtet ist, ein einzigartiges Projekt umgesetzt. Diese energiereiche Golfanlage wurde in die bestehende Landschaft ohne große ökologische Veränderungen eingefügt.
Großzügige Übungsanlagen, eine Golf-Academy, eine Driving-Range, eine Short Game Range sowie Putt- und Pitchinggreens runden das Angebot ab. Das 400 m? große Clubhaus ist das Herzstück und liegt ideal neben der Driving Range. Von der Terrasse aus kann auf den gesamten Übungsbereich und einen Großteil der Anlage eingesehen werden.
Exklusiv als Steirerhof-Gast genießt man am Golfplatz Bad Waltersdorf einen bevorzugten Status, erhält garantierte Abschlagzeiten sowie 25 Prozent Greenfee-Ermäßigung.