Nach nur einer Stunde Flugzeit landeten wir im englischen Birmingham. Mit dem Mietauto hieß es Einreihen in den gewöhnungsbedürftigen Linksverkehr.
Nach einem Frühstücksstopp im mittelalterlichen Shrewsbury überfuhren wir die Grenze nach Wales. Ab hier waren Schilder zweisprachig: neben Englisch das unaussprechliche Walisisch.
Unser Reiseziel Aberystwyth liegt an der Irischen See und ist ein guter Ausgangspunkt, um Wales zu erkunden.
Der größte Ort Mittelwales mit ca. 12.000 Einwohnern und ebenso vielen Studenten bietet mit 52 Pubs abendliche Abwechslung und ein günstiges Angebot an typisch walisischer Kost; eine empfehlenswerte Möglichkeit, seine Reisekasse zu schonen.
Die erste Universitätsstadt von Wales trumpft mit vielen Touristenattraktionen auf. Mit etwas Glück kann man in der Bucht Robben, Delphine oder kleinere Wale beobachten. Unser B&B an der Waterfront hatte eine tolle Aussicht, ein gutes Frühstück, natürliche Lüftung durch zugige Schiebefenster und eine Heizung! Dass diese wegen des fehlenden Thermostats nur ein Deko-Objekt war, sei nur nebenher erwähnt. Nach der ersten durchfrorenen Nacht bekamen wir ein kleines Heizöfchen!
Am nächsten Morgen weckte uns das Geschrei der Möwen, die Sonne ließ die Bucht in einem sanften Licht erstrahlen und eine Robbe streckte ihren Kopf aus der See.
Unsere Tour entlang der Küste bis nach Cardigan war kilometermäßig keine weite Strecke, doch hatten wir nicht mit den extrem schmalen walisischen Straßen gerechnet. Eingerahmt von typischen Mäuerchen oder Hecken, gespickt mit unübersichtlichen Kurven, erforderte die Strecke mehr Zeit als vorab eingeplant. Hinzu kam die unorthodoxe, halsbrecherische Fahrweise der Einheimischen. Mehrmals schrappten wir mit Radkappe oder Außenspiegel an einer Mauer entlang. Die wohlverdienten Zwischenstopps in niedlichen Fischerdörfchen senkte unseren aufgewühlten Adrenalinspiegel etwas und gewährte uns Einblick in das Leben an der rauen Küste. Vor allem „Llangranog“ mit seinen Traumstränden zog uns in den Bann.
Cardigan selber bot außer einem restaurierten Castle nicht wirklich viel. Die Rückfahrt am späten Nachmittag in fast völliger Dunkelheit erwies sich aufgrund der geschilderten Straßenverhältnisse als „Horror-Tripp“.
Unser Tipp: Frühmorgens starten, um bei Sonnenuntergang zurück zu sein!
Weiterhin besuchten wir:
UNSER TIPP: Ein Muss für Vogelliebhaber: Nachdem der walisische Wappenvogel, der Rotmilan, Anfang des 20. Jahrhunderts fast ausgestorben war, erholte sich der Bestand durch konsequenten Artenschutz. Es gibt bei Llanddeusant, Rhayader und Bwlch Nant yr Arian Fütterungsstationen, die besucht werden können, um die Raubvögel mit einer Spannweite von ca. 180 cm zu beobachten.
Viel Spaß bei Ihrem persönlichen Abenteuer im Land des Drachens, der Schafe und der Rotmilane: Dymunwn daith ddymunol! („Gute Reise“)
Wales