Mit dem Zug mache ich mich von München auf in die Schweiz. Genauer ins schöne Graubündner Land. Meine Skiausrüstung lasse ich diesmal zuhause was mein Reisegepäck auf ein Minimum reduziert und vor allem das Umsteigen um einiges entspannter gestaltet. Nach 51/2 Stunden und viermal umsteigen komme ich letztendlich doch ein bisschen müde in Laax an, wo ich an der Poststation schon erwartet werde. Im NTC Sportgeschäft an der Talstation „Laax Muschetg” erhalte ich an einem innovativen Computerterminal, nach Eingabe von Größe, Gewicht und Fahrstil, nach 10 Minuten Wartezeit meine speziell auf mich abgestimmte Skiausrüstung. Jetzt brauche ich nur noch das Liftticket abzuholen und schon schwebe ich nach oben ins Mountain Hostel Crap Sogon Gion. Der Reiz des Hostels liegt vor allem in seiner einzigartigen Lage, denn die spartanisch gehaltenen Zimmer erinnern doch sehr an eine Jugendherberge. Den Gedanken, eines der minimalistischen Zimmer mit weiteren 4 Personen teilen zu müssen, blende ich lieber schnell wieder aus. Man muss halt entweder sehr gut befreundet oder sehr jung sein ;-) Dafür wird man allerdings mit einem traumhaften Panorama belohnt und genießt den Luxus, in der Früh nach einem reichhaltigen Frühstück sich als einer der Ersten auf den Pisten zu tummeln. In den nächsten Tagen gilt es die Pisten Piz Vorab, La Siala und Crap Sogn Gion zu erkunden.
Das Skigebiet bietet wirklich für jede Stufe des Skifahrens genügend Auswahl, was sich unter anderem auch durch ein sehr junges Publikum an Snowboardern, Carvern und Freeridern abzeichnet. Vor allem ist dieses Wintersportgebiet gegenüber manchen anderen Schweizer Skiarenen auch lifttechnisch bestens erschlossen und lange Wartzeiten gehört hier der Vergangenheit an. 63km leichte, 71km mittelschwere, 46km schwere und 40km unpräparierte aber gesicherte Pisten für Freerider (Tiefschnee-Enthusiasten) runden das Pistenangebot ab.
Zahlreiche interessante Infos findet man unter: Laax
Nach einigen schönen Tagen in Laax geht meine kleine Schweiz-Reise mit der Rhätischen Bahn weiter bis Preda. Zurückversetzt in die 30iger Jahre geniesse ich in einem historischen-mondänem Speisewagen aus eben dieser Zeit das leckere Essen und lasse gemächlich die Heidi-Landschaft an mir vorüber ziehen.
Angekommen in Preda wird es Zeit die aufgenommenen Kalorien zumindest zum Teil durch das mir bisher noch unbekannte Carving Rodeln, nach einer kurzen Einführung in die Technik dieses Sports, wieder abzubauen. Links an der Schnur ziehen, das Gewicht nach rechts verlagern, und schon folgt der Rodel meinen Anweisungen und fährt nach links. Na dann kann das 5 km lange Carving Rodeln von Preda nach Bergün ja losgehen. Wow, da kommt richtig Freude auf. Dieser Carving-Rodel läuft wie auf Schienen und ich erreiche immerhin in der Zielgeraden eine Geschwindigkeit von 42 km/h. Der Rekord liegt bei über 70 km/h, optimale Bedingungen vorausgesetzt und natürlich von einem Profi gesteuert.
Nach diesem ereignisreichen Erlebnis geht die Reise weiter nach Surava, einem kleinen Dorf 35 km von Davos entfernt und eisig-kalt. Durch seine Lage ist es hier immer ca. 5 °C kälter als im nahe gelegenen Savognin. Dafür kommt man in Surava in den Genuß die 3 km lange, einzigartige Skatelinebahn, die sich entlang des Albula-Flusses windet, zu testen. Man sollte aber ein Minimum an Skatetechnik beherrschen, da eine Naturbahn mit zum Teil leichtem Gefälle zumindest nichts für einen Anfänger ist! Die richtige Ausrüstung kann man sich vor Ort ausleihen.
Weitere Infos dazu findet man unter:
Skateline Surava - Telefon: 0041/79/457 37 04 - www.skateline.ch - www.surava.ch
Mit dem Postbus geht es nun weiter zur letzten Station meiner kleine Rundreise, nämlich nach Lenzerheide ins Hotel Schweizer Hof. Bei traumhaften Wetter und besten Schneeverhältnissen geht es am Morgen des nächsten Tages, nach Erhalt von Skiausrüstung und Liftticket an die Erkundung der Skiarena von Lenzerheide. Hervorragend präparierte Pisten inklusive der Weltcupstrecke „Silvano Beltrametti” , Lenzerheide bietet für jede Könnensstufe etwas!
Nach einem traumhaften Skitag, an dem ich alle erdenklichen Abfahrten teste, geht meine Reise langsam dem Ende entgegen. Nach einem letzten relaxten Wellness-Aufenthalt am späten Nachmittag im Spa-Bereich des Hotels und einem deftigen Käse Fondue mit mindestens 2000 Kalorien am Abend, falle ich mehr oder weniger bewegungsunfähig in´s Bett, um am nächsten Tag die Heimreise anzutreten. Es war wieder einmal eine wunderschöne Ski-Woche in der es viel Neues zu entdecken gab und die mir wieder einmal bestätigte: Die Schweizer Bergwelt ist nicht zu toppen.
Zahlreiche interessante Infos findet man unter:
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