Genf, jung gebliebene alte Schöne, Stadt globaler Entscheidungen, der Lebensfreude und internationalen Flairs, überragt vom 140 m hohen „Jet d´Eau”, jenem glitzernden Wasserschweif, der als weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt gilt. Nur die Bise, jener kalte Wind aus den Jura-Bergen vermag der Fontäne Einhalt zu gebieten - und natürlich die jährlich stattfindenden dreiwöchigen Revisionsarbeiten.
Genf, flächenmässig nur 282 km2 gross, liegen Stadt und Kanton eingezwängt vom grossen Frankreich zwischen Alpen und Jura in der südwestlichen Ecke der Schweiz. Doch als Schnittstelle im Herzen Westeuropas gelegen hat Genf , die zweitgrösste Stadt der Schweiz, eine privilegierte geographische Lage: Nur eine Flugstunde von Paris und Mailand und weniger als zwei Flugstunden von London, Rom oder Madrid entfernt.
Mit rund 45 % Ausländeranteil aus rund 180 Nationalitäten ist Genf die Stadt mit den meisten Ausländern in der Bevölkerung. 25 internationalen Organisationen, ca. 180 NGO und 150 Missionen sind hier beheimatet, aber auch zahlreiche Museen, Bibliotheken, das Grand Théâtre, das Orchestre de la Suisse romande haben unteren anderem stark zur Ausstrahlung von Genf beigetragen.
Schon im 19. Jahrhundert liebten Künstler und Freidenker die Stadt am grossen See. Ob Montesquieu, Voltaire, Lord Byron, Balzac, Liszt oder Dostojewskij - sie alle hielten sich mehr oder weniger lang in der Stadt auf. Als aufmerksame Hüterin der Gedankenfreiheit wurde und ist Genf Treffpunkt verschiedenster Weltanschauungen und zur „Cité des Nations”. Seine weltoffene Gastfreundschaft schätzt man in Europa seit der Reformation - drei grosse Männer, Calvin, Rousseau und Henry Dunant gründeten ihren internationalen Weltruf.
Die Spuren der Vergangenheit begegnen uns in Genf auf Schritt und Tritt. Ob man auf der Rousseau-Insel die ganz nach antikem Vorbild gestaltete Statue des bekannten Schriftstellers betrachet, ob man versonnen an der Seepromenade der hier ermordeten österreichischen Kaiserin Elisabeth gedenkt oder das rosafarbene Marmor-Mausoleum des Herzog von Brunswick verinnerlicht - zu jeder Jahreszeit ist ein kulturhistorischer Spaziergang durch die Stadt an Rhone und Arve ein Vergnügen. 320 Hektar Parks und Gärten durchziehen die Stadt, über 40.000 verschiedene Sorten von Bäumen, Sträuchern und Blumen gilt es, oft umgeben von plätschernden Wasserspielen, zu bewundern. Museen, Kunstgalerien, Bibliotheken und Konzertsäle tragen zur Pflege einer grossen kulturellen Vielfalt ebenso bei, wie die zahlreichen Kleinkunstbühnen der Stadt.
Das Musée de l´Horlogerie et de l´Emaillerie zeigt uns Genf als Wiege der weltbekannten Schweizer Uhrmacherkunst. Eine eindrucksvolle Sammlung phantasievoller historischer Uhren gibt es auch im Museum Patek Philippe zu bestaunen. Der jährlich stattfindende Internationale Genfer Autosalon zieht Motorfans aus aller Herren Länder an, während im Salon des Inventions et des Tecniques-Nouelles innovativer Erfindergeist nur zu sprüht.
Auf beiden Seiten des Rhoneufers verteilen sich die Weinberge des Kanton Genf. Rund 400 Winzer eerwirtschaften auf 1500 Hektar Rebland jährlich 13,5 Millionen Liter köstlichen Rebensaft. 15 verschiedene Rebsorten, darunter Chasselas, Gamay, Scheurebe, weisser, grauer und blauer Burgunder werden auf den über 2000 Jahre alten Weinbergen angebaut. Selbst der gestrenge Reformer Calvin war dem Rebensaft nicht abgeneigt und liess sich einen Teil seines Honorars in Form von Wein aushändigen. Es ist allerdings nur ein Gerücht, dass auf ihn der Spruch: „…Wasser predigen und Wein trinken…” zurück zu führen ist. Byron durchschwamm den See angeblich auf dem Rücken liegend, damit er die Weinflasche auf dem Bauch balancieren konnte. Diese brauchte er, um nicht den Mut bei seinem Vorhaben zu verlieren.
Selbstredend braucht ein guter Tropfen auch eine aussergewöhnliche Küche. Und deren Ruf ist reich mit Sternen, Hauben oder sonstigen Attributen versehen. Insgesamt elf Restaurants, über Stadt und Kanton Genf verteilt, dürfen sich einer internationalen Kochauszeichnung rühmen. Typische Schweizer Gerichte wie Fondue, Râclette und Rösti sind praktisch in jedem Gastbetrieb zu finden. Wo das Gütezeichen der „Ambassadeur du terroir genevois” zu sehen ist, bekommt man nicht nur Weine aus der Region Genf, sondern auch dort erzeugte frische Lebensmittel. Dazu zählen natürlich die Fische des Lac Leman, wie der Genfer See international genannt wird, vor allem der Egli sei hier besonders erwähnt. Aber auch die bekannte Longeole-Wurst, das aus Schweinefleisch hergestellte Fricassée sowie die unvergleichliche, artischokenähnliche Kardone, einst von Hugenotten aus dem Süden mitgebracht, sollten probiert werden. Man findet sie auf den zahlreichen Märkten der Stadt, wo Obst, Gemüse, Käse, Blumen und viele andere Köstlichkeiten der Region mehrmals pro Woche frist angeboten werden.Neben Uhren zählt Schweizer Schokolade noch immer zu den beliebtesten Souvenirs aus der Schweiz. Dass die Schweiz für Ihre Schokolade weltberühmt ist, liegt vor allem an den drei wichtigen Erfindungen, die von Schweizern stammen. Die Erfindungen der Conche und der Fondantschokolade verdanken sie beide Rodolphe Lindt. Die Milchschokolade erfand der Schweizer Daniel Peter. Neben Lindt & Sprüngli gibt es eine ganze Reihe weiterer großer Firmen und Marken. Die bekanntesten sind wohl Suchard, Toblerone und Nestlé. Suchard ist durch seine lila Schokolade die ´Milka´ weitbekannt, während die Toblerone durch ihre dreieckige Form auffällt. Die Toblerone besteht aus einer Mischung von Schokolade, Nougat und Mandeln und ist außerhalb der Schweiz eines der bekanntesten Schweizer Produkte.
Müde vom Genuss üppiger Küchen- oder Schokoladeköstlichkeiten findet der Genf-Besucher zahlreiche Möglichkeiten sich zur verdienten Ruhe zu begeben. Neben prestigereichen Hotelnamen wie Beau Rivage, Hotel du Rhone (jetzt Mandarin Oriental) oder jenen der weltweit agierenden Hotelketten, laden auch reizvolle Mittelkassehotels zu durchaus erschwinlichen Preisen zum Übernachten ein. Insgesamt verfügt die Stadt über 130 Hotels mit über 14.000 Hotelbetten, darunter befinden sich allein 15 Häuser mit 5 Sternen.
Wem Genf zu weltmännisch, zu laut, zu überbordend ist, der sollte die kurze Reise dem See entlang nach Lausanne nicht scheuen. Eingebettet in eine der wohl schönsten Landschaften der Erde und daher auch zu Recht von der Unesco als Weltkulturerbe eingestuft, liegt die Hauptstadt des Kanton Waadt nur einen Katzensprung vom Genfer Flughafen Cointrin entfernt. Sie bietet sich als Ausgangspunkt zahlreicher Ausflugsmöglichkeiten an: Montreux, das bekannte Byron-Schloss Chillon, Zermatt mit dem Matterhorn, die Eisriesen des Berner Oberlandes, der Diablerets-Gletscher oder das Käsestädtchen Greyerz, warten darauf entdeckt und erkundet zu werden.
In Lausanne wohnt man seit acht Jahrtausenden am See oder in der “Cité”. Die mittelalterliche Stadt schmiegt sich an einen Hügel, an dem die Wasserläufe Flon und Louve gegraben haben. Die Stadtgrenzen griffen schon im 6. Jahrhundert über die Kathedrale hinaus und erfassten im 9. Jahrhundert Palud und Bourg, im 10. Jahrhundert auch St-Laurent. Gegen 1300 war die maximale Ausdehnung erreicht. Der steile Hügel und die Mauern, auf denen die Ehemalige Akademie gründet und die auch vom Pont Bessières aus sichtbar sind, zeugen vom früheren Verteidigungssystem.
Zur Cité gehören offizielle Gebäude wie die Kathedrale, die bischöfliche Residenz, das Schloss St-Maire und das Alte Spital. An der Place de la Palud, dem politischen und wirtschaftlichen Zentrum, steht das Rathaus. lm Pont-Quartier, am Zusammenfluss von Flon und Louve erbaut, die heute die Strasse zudeckt, richteten sich die Handwerker ein und nutzten die Wasserenergie. Auf der andern Seite des Flon-Tals beherbergt das Bourg-Quartier Luxusgeschäfte und Herbergen. Das befestigte Kloster St-François, von dem nur die Kirche übriggeblieben ist, bildete auf der Seeseite eine Ausbuchtung in der Stadtmauer. Jenseits der Louve liessen sich erneut zahireiche Handwerker im St-Laurent-Quartier nieder, das inzwischen nicht wiederzuerkennen ist.
Der Ale-Turm und jener des Bischofsschlosses in Ouchy aus dem 12. Jahrhundert sind die letzten Zeugen der mittelalterlichen Stadtmauer mit ihren rund 50 Türmen.
Lausanne und Umgebung warten mit einer Rekorddichte an mit Sternen, Kochmützen und Blüten dekorierten Küchenchefs auf: von einheimischen Spezialitäten bis zum Gourmet-Tempel, von deftiger Hausmannskost bis zu exotischen Köstlichkeiten, vom kleinen Bistrot bis zur gastronomischen Hochburg ist die Küche in all ihren Facetten vertreten. Seit ein gewisser Fredy Girardet, von Kollegen gerne auch als “Jahrhundertkoch” bezeichnet, den Weg für zahlreiche Nachahmer bereitet hat, werden die kulinarischen Höhepunkte der Stadt und ihrer Umgebung in Reise- und Restaurantführern in den höchsten Tönen gepriesen.
Auch in Lausanne, auf einem ehemaligen Weinberg errichtet, ist der Wein allgegenwärtig, denn es liegt inmitten des schönsten Weinbaugebietes der Welt, wo erfahrene Winzer verschiedenartige Rebsorten kultivieren. Vor allem der trockene weisse Chasselos sowie der rote Gamay sind hier zu Hause und werden zu köstlichen Tropfen gekeltert. Experimentierfreudig wie die Winzer hier sind, kreierte man jüngst einen Sushi-Wein, der aus verschiedenen roten Rebsorgen gekeltet wird. Ob er wirklich den Japanern so mundet, wie es sich die innovativen Waadtländer Winzer vorstellen wollen, ist jedoch noch fraglich.
Schon zur Römerzeit herrschte im Hafen von Lousonna geschäftiges Treiben, das Hotel- und Gastgewerbe in Lausanne konnte sich fortan prächtig entwickeln und leistete einen massgeblichen Beitrag zum hohen Ansehen des Schweizer Tourismus. Zahlreiche internationale Konferenzen trugen den Ruf der Lausanner Hotellerie in alle Himmelsrichtungen. Die erste Hotelfachschule der Welt öffnete ihre Pforten in Lausanne und trägt auch heute noch zum Qualitätsimage dieser Bildungs-, Kongress-, Kultur-, Sport- und Wellness-Metropole und Hauptstadt der olympischen Bewegung bei. Mit über 5000 Betten bietet Lausanne vom Campingplatz bis zu Bed & Breakfast und von der Jugendherberge bis zum Fünfsternehotel die gesamte Bandbreite an Unterkunftskategorien und -stilrichtungen.
Informationen: