Wichtigstes Ergebnis: Wie schon im Vorjahr, so auch 2013 - wer viel “nackte Haut” am Meer, am See oder im Freibad sehen will, wird eher enttäuscht. Denn: Stoff ist weiterhin in - sowohl bei ihr als auch bei ihm. So will fast die Hälfte der Frauen (44 Prozent) in Badeanzügen in Freibädern und an Stränden auflaufen. Für einige besonders enttäuschend: Ausgerechnet die jüngeren Frauen zwischen 14 und 39 Jahren tendieren zum Badeanzug. Waren es 2011 noch 23 Prozent, verharrt der Wert, wie 2012, in diesem Jahr bei 26 Prozent. Auffällig: Seit 2010 nahm der Anteil der Badeanzug-Trägerinnen unter den jungen Frauen um sage und schreibe 14 Prozent zu.
Besonders “stoffreich” sind die ostdeutschen Frauen unterwegs. Zwischen Rügen und der Talsperre Cranzahl im Erzgebirge bevorzugen im Jahr 2013 52 Prozent der Frauen ab 14 Jahren Badeanzüge. Dies ist nur ein leichter Rückgang von 4 Prozent gegenüber dem Jahr 2012.
Obwohl der Badeanzug Massentrend ist, findet auch der Bikini noch immer seine Liebhaberinnen. 26 Prozent der deutschen Frauen starten mit den zwei kleinen Stoffteilen, welche nach einem Südsee-Atoll benannt worden sind, in die Sommersaison. Im vergangenen Jahr waren es immerhin noch 25 Prozent, die sich freizügiger zeigten. Besonders markant ist der Rückgang im Bereich der Frauen über 50 Jahre. Während sich 2010 noch 16 Prozent der Damen trauten einen Bikini zu tragen (2011: 10 Prozent, 2012: 7 Prozent), sind es in diesem Jahr nur noch 5 Prozent. Weiterhin top: Tankinis. Dieses lange und ärmellose Oberteil mit Bikini-Hose ist in diesem Sommer bei Frauen zwischen 40 und 49 Jahren beliebt (17 Prozent). Dies ist Ein minimaler Rückgang gegenüber 2012 um 1 Prozent.
Das Fünkchen Surfer-Style bringen Badeshorts mit Bikini-Top. 5 Prozent der unter 40-jährigen Frauen bevorzugen diese Art Bademode. Gegenüber 2011 hat sich der Anteil zwar stabilisiert, im Vergleich zu 2010 nahm er jedoch um 6 Prozent ab. Vorteil der längeren Hose: Unschöne Orangenhaut an Oberschenkeln und Po wird verdeckt. Ähnlich kaschierend ist ein Badeanzug mit einem Hüfttuch namens Pareo. 5 Prozent der deutschen Frauen tragen diese Kombination (2012: 6 Prozent, 2011: 3 Prozent). Das Tuch, welches ursprünglich von den Cook Islands und Tahiti stammt, nutzen auch 3 Prozent der Bikini-Trägerinnen (2012: 2 Prozent, 2011: 1 Prozent).
Recht spießig geht es auch bei den Männern zu. Sexy ist out, langes Beinkleid ist in. 63 Prozent der unter 40-Jährigen bevorzugen knielange Bade- oder Surfer-Shorts (2012: 59 Prozent). Nachteil: Das sind genau jene Hosen, die mit Wasser vollgesogen nicht nur die Becken der Freibäder entleeren, sondern den Träger nach dem Baden aussehen lassen wie einen nassen Sack. Dass Shorts die klassische enganliegende Badehose bei den jungen Männern längst von den Stränden und aus den Bädern vertrieben haben, zeigen auch die 18 Prozent der nicht-knielangen Ausführung der Surfer-Shorts (2012: 22 Prozent). Somit tummeln sich über 80 Prozent der jungen Männer eher stoffreich zwischen Wasser und Badehandtuch. Ganz so, als hätten sie Angst, irgendetwas von der Männlichkeit zu zeigen.
Eine kleine Renaissance erleben die engen Slip-Badehosen. Während im vergangenen Jahr nur 8 Prozent der Männer zu dem “bisschen Stoff” griffen, sind es 2013 11 Prozent. Ähnlich ist der Trend auch bei den “Ü40”-Generationen.
So waren 2012 noch 16 Prozent der 40 bis 49-Jährigen der Slip-Badehose “verpflichtet”. In diesem Sommer wollen sie wieder 19 Prozent tragen. Bei den über 50-Jährigen ist der Trend noch stärker. Statt 10 Prozent im vergangenen Jahr sind es 2013 16 Prozent. Somit besteht durchaus die Möglichkeit, dass den Strand- und Freibad-Besuchern wieder vermehrt Bierbäuche über engen Badehosen vorgeführt werden. Motto: Je älter der Mann desto knapper das Höschen.
Radlerhosen (Jammer), ein modisches Überbleibsel aus den 90er Jahren, sterben wohl nun endgültig aus. Waren es 2011 und 2012 bundesweit 2 Prozent, die wie Dr. Alban an den Badesee zogen, sind es im Jahr 2013 nur noch 1 Prozent.
Nur wenige Frauen und Männer in Deutschland können sich vorstellen nackt, zu baden. Bemerkenswert ist der Geschlechterunterschied: Auf zwei nackt badende Männer kommt – statistisch betrachtet – nur eine nackt badende Frau. Immerhin 4 Prozent der Männer trauen sich unbekleidet ins kühle Nass. Bei den Damen sind es nur 2 Prozent. Auffällig: die FKK-Kultur zwischen Rügen und Thüringer Wald scheint immer noch zu prägen, wenn auch rückläufig. Acht Prozent der Ossi-Männer zeigen sich wie „Gott sie schuf“. Jenseits von Elbe und Werra sind es nur 3 Prozent der Herren. 2012 waren es im Osten immerhin noch 11 Prozent.
Betrachtet man die vorherrschende Bade-Bekleidung und vergleicht diese mit dem Bildungsgrad (Schulabschlüsse), so zeigt sich, dass im Gegensatz zu den vergangenen Jahren selbst höhere Bildungsgrade zu immer mehr Stoff greifen. Trugen 2012 44 Prozent der Frauen mit Abitur oder Hochschulabschluss noch Bikinis, sind es in diesem Jahr nur noch 33 Prozent. Die These: „Je höher die Bildung, desto weniger Stoff“ trifft nicht mehr vollends zu.
Bei Frauen mit mittlerem Bildungsabschluss können sich nur 23 Prozent für einen Bikini erwärmen (2012: 20 Prozent, 2011: 25 Prozent). Sie favorisieren mit 46 Prozent einen Badeanzug (2012: 49 Prozent, 2011: 47 Prozent). Dass die Prüderie in diesem Bildungsbereich zumindest anhält, belegt auch dieser Kleidungsstil: Pareo mit Badeanzug tragen 6 Prozent (2012: 8 Prozent).
Prüde geht es auch bei den Herren zu. Jedenfalls bei denen mit mittlerem Bildungsgrad. Die „Nachfrage“ nach kürzeren Beinkleidern (Boxerbadehose oder Slip-Badehose) sank von 36 Prozent (2011) und 31 Prozent in 2012 auf 30 Prozent in diesem Jahr. Bei den Männern mit höherem Bildungsgrad ist ein wiederum ein gleichbleibender Zuspruch sichtbar. Wie im vergangenen Jahr wollen sich 21 Prozent mit Boxer- oder Slip-Badehose am Strand zeigen. Auffälliger sind die Unterschiede beim Nacktbaden. Komplett hüllenlos stürzen sich 9 Prozent der Männer mit höherem Bildungsgrad ins Wasser (2012: 11 Prozent). Bei dem „starken Geschlecht“ mit niedrigeren Schulabschlüssen sind es wie im Jahr 2012 nur 4 Prozent.