Der erste Tipp ist ein Beispiel für die gelungene Verbindung von klassischen und modernen Themen in einem Festival. Es geht um die
Stellen Sie sich vor: der Bodensee - glasklares Wasser, weiße Segelboote… und ein überdimensionaler Kopf! Genauer: der Kopf von Jean-Paul Marat. Diese Figur aus einem bekannten Gemälde ist Vorlage für das Bühnenbild zur Oper „Andre Chenier“, die 2012 im zweiten Jahr auf der Seebühne gezeigt wird. Das beeindruckende Bühnenbild zusammen mit dem erstklassigen Musikerlebnis ist ein Muss in jedem Kulturkalender und in diesem Jahr vom 19. Juli bis 18. August zu erleben.
Neben diesem klassischen Stück gibt es aber auch etwas Ungewöhnliches zu sehen: Science Fiction als Oper. „Solaris“ nach dem gleichnamigen Zukunftsroman des polnischen Autors Stanislaw Lem feiert am 18. Juli Premiere. Aber keine Angst, es geht hier weder um Aliens noch um eine Rückkehr Revival der Jedi-Ritter, als vielmehr um eine Liebesbeziehung und den Umgang mit Schuld, Verantwortung und Erinnerung. Ort der Handlung ist eine Raumstation und entsprechend futuristisch wird auch das Bühnenbild sein. Der deutsche Komponist Detlev Glanert sorgt für den sehr emotionalen musikalischen Rahmen.
Die Liebe mit ihren Irrungen & Verwirrungen spannt auch gleich den Bogen zum nächsten Kulturtipp. Dafür reisen Sie gedanklich in den Osten Österreichs. Ziel ist der Neusiedler See, an dem vom 12. Juli – 25. August die Seefestspiele Mörbisch stattfinden – zum letzten Mal unter der Intendanz von Prof. Harald Serafin. Auf dem Programm steht „Die Fledermaus“ von Johann Strauss. Ab September übernimmt dann Dagmar Schellenberger diese verantwortungsvolle Aufgabe. Die Sängerin kennt sich hier bestens aus, war sie doch bereits selbst mehrfach auf der Bühne von Mörbisch zu sehen.
Wir bleiben in der Region, wechseln aber die Musikrichtung. Kennen Sie Wiesen? Nein, nicht die in München, sondern die kleine, beschauliche Gemeinde Wiesen im Burgenland mit ihren 2.800 Einwohnern. Im Sommer weicht die Beschaulichkeit und macht seit über 30 Jahren Platz für Festivals mit den „ganz Großen“ der Musikszene: ob Erykah Badu, Jack Johnson, The Offspring, Jamiroquai, Faith no more oder Die Fantastischen Vier – sie alle haben hier schon für Festivalatmosphäre gesorgt. Auch in diesem Jahr wird wieder viel geboten: von Jazz und Reggae bis zu Rock & Pop.
Überhaupt ist die Region bekannt für ihre Kreativität – warum Erdbeeren hier Ananas heißen , ist nicht so einfach heraus zu bekommen, aber dafür gibt es viele Möglichkeiten selbst kreativ zu werden. Das Burgenland hat daraus tolle Angebote unter dem Begriff „KreativReisen“ entwickelt. Neben einem klassischen Kursangebot zu Maltechniken und Fotografie werden auch eher ausgefallene Themen, wie z.B. „Restauration antiker Möbel“ angeboten.
Und zum Abschluss noch zwei Tipps aus der Welt österreichischer Museen. Vielleicht muss es ja nicht immer das weltbekannte, große Museum sein oder ein riesiges AusstellungsEreignis.
Oft bieten die eher unbekannteren Einrichtungen intensivere Einblicke in ein Thema. Eines davon ist das Österreichische Jüdische Museum in Eisenstadt. Die kleine ehemalige Privat-Synagoge des Museums gehört zu den wenigen im deutschen Sprachraum, die weder den Pogromen 1938 noch der Zeit danach zum Opfer fielen.
Und mit dem zweiten Museums-Tipp schließt sich auch der Kreis, denn wir kehren zurück nach Vorarlberg, zum Jüdischen Museum in Hohenems. Untergebracht in der Villa Heimann- Rosenthal führt das Museum auf sehr moderne Art und Weise durch die wechselvolle Geschichte jüdischen Lebens in der Region. Prädikat: Absolut sehenswert!
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