Schon im 19. Jahrhundert wurde Saint Tropez und seine Schönheit von zahlreichen Künstlern entdeckt und geliebt. So schufen hier Matisse, Bonnard und Signac zahlreiche Werke, die teilweise im ortsansässigen Musée de L’Annonciade zu betrachten sind.
In den fünfziger Jahren wurde das Fischerdorf unter anderem durch die Louis de Funès-Filme bekannt und von Brigitte Bardot und den sie umgebenden Jet Set endeckt. Schnell avancierte es zum Epizentrum der europäischen Upper Classes, Luxus, Glamur und Extravaganz gesellten sich zu den malerischen Attributen des kleinen Hafenstädtchen.
Der Zauber von St. Tropez entsteht durch unterschiedliche Faktoren, so ist es einerseits die erhaltene historische Bausubstanz , welche auch in den Dörfern der Umgebung zu bewundern ist, sowie die teils unberührte Natur mit einer artenreichen Vielfalt an Flora und Fauna. Hier werden bei Spaziergängen alle Sinne angesprochen. Das Rauschen des Meeres, der Gesang der Lerche und der Nachtigall, das Zirpen der Grillen, der Duft der Meeresbriese und der blühenden Pflanzen und Kräuter betören den Wanderer, ganz zu schweigen vom optischen Feuerwerk der farbenfrohen Gegend.
Die angenehmsten Reisemonate sind Mai, Juni und September , da die Vor- beziehungsweise Nachsaison an der Côte d’Azur nicht nur finanziell attraktiv, sondern auch weniger überlaufen ist. Einen Teil der Stadtgeschichte von Saint Tropez kann der Besucher am 15. Juni im Rahmen der „La Bravade des Espagnols“ erleben. Alljährlich feiert man an diesem Tag das farbenprächtiges, historisches Stadtfest. Er erinnert an den Sieg über die Spanier am 15.06.1637, und ist dem Schutzheiligen der Stadt, dem “Heiligen Tropez“ gewidmet.
Um von Deutschland nach St. Tropez zu gelangen, fliegt man am besten Nizza an und fährt dann mit einem Mietwagen an den Zielort. Ein Auto ist von Nöten, da es vor Ort kein gut ausgebautes Nahverkehrssystem gibt. Luxuriöser Hotelklassiker ist das Leading Hotel „Byblos“. Das Haus wurde 1967 mit der Hochzeit von Mick und Bianca Jagger eröffnet und ist in Form eines provenzalischen Dorfes erbaut. Es verfügt über einen zentralen Pool umgeben von einer Bar, einem Restaurant, der weltbekannten Diskothek „Les Caves Du Roi“ und einem wunderbaren SPA mit Fitnessstudio. Praktischerweise bietet es auch einen kostenfreien Strandshuttle, der den Gast zu allen Stränden der Pampellone bringt und ihn dort auch wieder abholt. Mit etwas Glück wird man während des Frühstückes von Pfauen besucht, die den Gästen zur Begrüßung ein Rad schlagen. Der Service in diesem Haus ist unaufdringlich, diskret und prompt.
Abends empfiehlt es sich zum Essen Ausflüge in die Umgebung zu unternehmen. Es gibt unzählige Weingüter, Restaurants in Bauernhöfen bis hin zum Sternerestaurant. Bei schlechtem Wetter, welches hier extrem selten ist, laden Marseille, Cannes, Nizza und Monte-Carlo oder auch kleinere Städte wie Aix-en-Provence, Grasse zu Tagesausflügen ein.
Fährt man die Côte d’Azur weiter in Richtung Italien gelangt man, an Genua vorbei, nach Portofino , sozusagen einst das italienische Pendant zu Saint Tropez. Bezauberte dort die Französin Brigitte Bardot alle Männer, so brüstete sich Portofino mit amerikanischen Weltstars wie Ava Gardner und Elisabeth Taylor , die jung wie alt die Köpfe verdrehten.
Landschaftlich ist es hier im Vergleich zu den Orten in Südfrankreich sehr felsig und auch im Hinblick auf das kulturelle Angebot kann Portofino heute nicht mehr mit Saint Tropez mithalten. Die Gegend des Cinque Terre ist aber äußerst pittoresk und höchst romantisch. Portofino beherbergt einen Hotelklassiker: Das wahrhaft königliche Leading Hotel Splendido liegt in einen riesigen Park mit altem Olivenbaumbestand inmitten eines Naturschutzgebietes und zählt heute zur Orient Express Gruppe. Ursprünglich stand hier ein Kloster, später ein englisches Herrenhaus bis dieses zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem Grandhotel umgebaut wurde. Das Hotel verfügt über das direkt am Hafen von Portofino gelegene Schwesterhotel Splendido Mare. Ein idealer Platz zum Ausspannen nach einer anstrengenden Woche oder für ein verlängertes Wochenende. Einladende Sandstrände sucht man hier jedoch vergebens, das einst brodelnde Nachtleben ist auch nicht wirklich zu finden. Portofino ist, so scheint es, in einen Dornröschenschlaf gefallen. Der der Prinz, der es daraus wieder erwecken könnte, läßt noch auf sich warten.